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Kommentar über Nahverkehr in Groß Glienicke: Der Preis der Ruhe

Spätestens, wenn selbst jene den Kopf schütteln, die sonst für einen besseren öffentlichen Nahverkehr stets an vorderster Front stehen, sollte man die Zeichen der Zeit erkannt haben. In Groß Glienicke aber scheint das mit dem rechten Moment so eine Sache zu sein.

Von Matthias Matern

Spätestens, wenn selbst jene den Kopf schütteln, die sonst für einen besseren öffentlichen Nahverkehr stets an vorderster Front stehen, sollte man die Zeichen der Zeit erkannt haben. In Groß Glienicke aber scheint das mit dem rechten Moment so eine Sache zu sein. Statt sich endlich mit der neuen Situation zu arrangieren, wird seit Monaten damit gehadert, dass Fahrgäste jetzt auf dem Weg ins Stadtzentrum vom Bus in die Tram umsteigen müssen. Immer wieder wird über lange Wartezeiten und verpasste Anschlüsse geklagt – alles absolut unzumutbar, heißt es.

Das kann nicht mal der Fahrgastverband DBV nachvollziehen, der der Politik sonst gerne auf die Füße tritt. Der Umstieg am Campus Jungfernsee sei ein akzeptabler Kompromiss im Spagat zwischen einem möglichst dichten Takt und wirtschaftlichem Einsatz, so der DBV. Bestimmt kommt es durch die Änderungen noch gelegentlich zu Unannehmlichkeiten auf dem Weg in die Innenstadt und jede Verbesserung ist wünschenswert. Doch nicht jeder Wunsch ist auch realistisch, zum Beispiel die Verlängerung der Straßenbahn bis nach Groß Glienicke. Wer dort lebt oder hinzieht, tut das im Bewusstsein, am Stadtrand von Potsdam zu wohnen, genießt dafür die Vorzüge einer ruhigen Wohngegend. Der Preis dafür sind Abstriche bei der Infrastruktur.

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