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Der umstrittene Salafist und Prediger Pierre Vogel will nach Potsdam kommen.

© dpa

Kommentar über geplanten Auftritt des Salafisten Pierre Vogel: Farbe bekennen

Der umstrittene Salafist Pierre Vogel will nach Potsdam kommen. Die Landeshauptstadt sollte auch in dieser Beziehung Farbe bekennen. Ein Kommentar.

Nachdem Potsdam seit Wochen erfreulich einhellig Flagge zeigt gegen die fremdenfeindlichen Pogida-Aufzüge, steht die nächste Herausforderung bevor. Denn der salafistische Prediger Pierre Vogel will in Potsdam auftreten, mindestens eine Kundgebung veranstalten. Gerade für das parteiübergreifende Bündnis „Potsdam bekennt Farbe“, das jeweils mehrere Hundert Menschen gegen Pogida mobilisieren konnte, muss klar sein: Wer bei Rassismus und Islamophobie aus Hunderten guten Gründen widerspricht, der kann auch bei einer Ideologie nicht schweigen, die wie der Salafismus die Gleichstellung von Frauen oder Homosexuellen ablehnt.

Allerdings müssen die vom städtischen Bündnis organisierten Proteste gegen den zum radikalen Islam konvertierten Vogel so gestaltet werden, dass Muslime nicht pauschal beleidigt und herabgewürdigt werden. Das werden leider vermutlich jene Fremdenfeinde übernehmen, die das sogenannte christliche Abendland bei Märschen gegen eine vermeintliche Islamisierung verteidigen wollen. Damit stünde „Potsdam bekennt Farbe“, sollte Pierre Vogel tatsächlich in die Stadt kommen, gleich vor einer doppelten Herausforderung.

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