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Kommentar über eine unsichtbare Baumschutz-Aktion: Versteckt im Netz

Das Gegenteil von gut ist gut gemeint: PNN-Redakteur Henri Kramer über eine ungenügend umgesetzte Baumschutz-Aktion.

Potsdam boomt und wächst, gefühlt werden wöchentlich neue Flächen überbaut. Das sorgt naturgemäß für Bedenken – gerade wenn, wie zuletzt im Sommer von den Stadtverordneten beschlossen, wichtige Regelwerke wie die Potsdamer Baumschutzverordnung aufgeweicht werden. Kritiker hatte vor der dem vermeintlichen Bürkratieabbau dienenden Reform gewarnt, einen Kahlschlag für Potsdam prophezeit. Allerdings ist der öffentliche Aufschrei in der Folge vergleichsweise gering geblieben. Nun wollen es die Potsdamer Grünen offenbar genauer wissen – und haben auf der Internetseite ihrer siebenköpfigen Stadtfraktion eine „Schwarze Liste“ veröffentlicht, mit deren Hilfe sie nun Meldungen von Baumfällungen in Potsdam sammeln und prüfen wollen, ob es nun tatsächlich zu mehr Fällungen kommt oder nicht.

Diese Idee der Ökobewegten ist ja auch im Sinne einer Bürgerbeteiligung nicht schlecht – die Umsetzung bisher leider schon. Denn nennenswert beworben haben die Grünen das Formular zur Meldung von Baumfällungen bisher nicht, auch auf der Internetseite ist der unkommentierte Link zur Liste nur schwierig zu finden – er steht unter dem „Kontakt“-Feld. Sarkastisch ließe sich anmerken: Wer eine Meldeliste so versteckt, wird am Ende auch keine Nachrichten von Baumfällungen erhalten.

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