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Kommentar über die Rekorde des Ordnungsamts: Schieflage

Potsdam - Die Nachricht hat Aufregerpotenzial: Einmal mehr meldet die Stadt Rekordwerte bei der Jagd nach Tempo- und Parksündern. Verwunderlich an der Rekordstatistik ist allerdings, dass zugleich die Zahl der restlichen Ordnungswidrigkeiten deutlich gesunken ist – dass also jenseits der Verkehrsüberwachung plötzlich deutlich weniger Verstöße registriert worden sind.

Potsdam - Die Nachricht hat Aufregerpotenzial: Einmal mehr meldet die Stadt Rekordwerte bei der Jagd nach Tempo- und Parksündern. Verwunderlich an der Rekordstatistik ist allerdings, dass zugleich die Zahl der restlichen Ordnungswidrigkeiten deutlich gesunken ist – dass also jenseits der Verkehrsüberwachung plötzlich deutlich weniger Verstöße registriert worden sind. Das scheint kaum nachvollziehbar. Zwar argumentiert man im Rathaus, dass durchaus auch in anderen Bereichen Tausende Kontrollen stattgefunden hätten – dass Bürger aber nicht immer gleich bestraft, sondern auch ermahnt oder belehrt würden. Das mag vielleicht sogar sein.

Dennoch verstärkt die Entwicklung insgesamt den ärgerlichen Eindruck, dass sich das personell deutlich verstärkte Ordnungsamt vor allem auf die Autofahrer konzentriert. Das aber wäre eine Schieflage, der sich auch die Stadtverordneten schleunigst widmen sollten – mittels kontrollierender Anfragen und gegebenenfalls Beschlüssen im Kommunalparlament. Schließlich hat das Ordnungsamt, außer dem ruhenden und fließenden Verkehr, auch viele andere Aufgaben – sei es das Vorgehen gegen Vermüllung oder gegen nicht angeleinte Hunde und deren Halter.

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