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Kommentar über den Umgang mit Fehlern: Eingeständnis nach Kita-Skandal: Warum nicht der Normalfall?

Henri Kramer über die Ansage von Potsdams Sozialdezernenten Mike Schubert und den richtigen Kurs im Skandal um zu hohe Kitabeiträge in Potsdam.

Das Vorgehen von SPD-Sozialdezernent Mike Schubert im Skandal um mutmaßlich überhöhte Kita-Elternbeiträge ist bemerkenswert: Wo die Stadt es bei Rechtsverstößen in der Vergangenheit häufig darauf ankommen ließ, um sich schließlich vor Gericht eine blutige Nase zu holen, geht der Beigeordnete einen anderen Weg – er räumt Fehler ein und versucht, Kita-Träger und Eltern für die Zukunft miteinzubeziehen. Es bleibt ihm auch kaum ein anderer Weg: Für die kommenden Jahre ist die schnell wachsende Stadt auch auf das Wohlwollen ihrer privaten Kita-Träger angewiesen, die die vielen neuen Betreuungsplätze für Potsdams Kinder schaffen müssen.

Und auch mit den Eltern, die nun seit mindestens 2016 offenbar überhöhte Kita-Beiträge zahlen, sollte es sich das Rathaus nicht noch mehr verscherzen. Denn der Aufwand, selbst bei einer Rückzahlung zu viel gezahlter Gebühren, kann für jeden Betroffenen groß werden – falls etwa noch einmal die Steuererklärung 2016 beim Thema Kinderbetreuungskosten angefasst werden muss. Eigentlich sollte ja Schuberts Kurs der Normalfall in einer Behörde sein: Fehler auch einmal eingestehen und möglichst heilen.

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Bericht: Kita-Skandal: „Wir werden das aufarbeiten“

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