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Kommentar: Die Rathauskooperation ist eine Zäsur für Potsdam

Die Barockfraktion um Mitteschön oder die starke Autofahrerlobby in Potsdam werden sich warm anziehen müssen: Die Stadt unter Oberbürgermeister Mike Schubert und der neuen Rathauskooperation gibt sich neue Ziele. 

Von Peer Straube

Potsdam - Potsdam rückt nach links. Das 25-seitige Papier der neuen rot-grün-roten Rathauskooperation ist nichts weniger als eine politische Zäsur in der Landeshauptstadt. Oberbürgermeister Mike Schubert hat sich für seinen seit Amtsantritt eingeschlagenen Kurswechsel die nötigen Bündnispartner gesucht. Von Anfang an fuhr der neue SPD-Mann im Rathaus eine dermaßen andere Linie, dass es mitunter schwerfiel zu glauben, dass er und Jann Jakobs das gleiche Parteibuch haben. Wachstumsbremse, ein ruhendes Mandat im Kuratorium der Garnisonkirche oder der mit Hasso Plattner ausgetüftelte Coup zum „Minsk“-Erhalt seien nur als Beispiele genannt. Die Barockfraktion um Mitteschön oder die immer noch starke Autofahrerlobby in Potsdam werden sich künftig warm anziehen müssen.

Schubert spielt dabei nicht nur das Ergebnis der Kommunalwahl, sondern auch der Verjüngungsprozess in der Stadtverordnetenversammlung in die Hände. Beispiel Grüne: Die haben nun so viele Stadtverordnete, dass tatsächlich einmal ökologische Inhalte auf der Agenda stehen und nicht nur die Sorge um die Pflasterstraßen oder der Wiederaufbau der alten Mitte. Die Stadt gibt sich neue Ziele: ökologisch, gerecht, zukunftsorientiert. Gut so.

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