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Blick ins Potsdamer Klinikum, aufgenommen mit einem speziellen Objektiv.

© Andreas Klaer

Kommentar | Bergmann-Klinikum: Aufklärung statt Machtspiele

Potsdams Stadtpolitiker sollten aufhören, den Fall Bergmann für parteipolitische Interessen zu nutzen. Mindestens das haben die Opfer des Virus-Ausbruchs verdient.

Potsdam - Es ist gut und richtig, dass die Potsdamer Staatsanwaltschaft gegen Verantwortliche im Klinikum „Ernst von Bergmann“ ermittelt. Mögliche Verantwortung für Erkrankungen und Tod von Patienten, die sich im Klinikum mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert haben, müssen geklärt werden. Dazu ist die Strafverfolgungsbehörde da. Selbstverständlich gilt die Unschuldsvermutung, selbstverständlich wird Be-, aber genauso Entlastendes ermittelt werden.

Keine politische Untersuchung

Falsch liegt jedoch, wer sich erhofft, dass die Staatsanwaltschaft das komplexe politische Gefüge inklusive inner- und außerparteilicher Machtkämpfe durchleuchten wird, das zu manchen Missständen im Bergmann geführt haben mag. Das ist nicht Aufgabe der Staatsanwaltschaft – zumindest so lange nicht, bis ein begründeter Anfangsverdacht auf eine Straftat gegen Handelnde in Rathaus oder Politik bestünde. Doch davon ist keine Spur.

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Müht sich die Politik aufrichtig?

Den Angehörigen der Toten und Erkrankten aus dem Bergmann wäre Recht damit getan, wenn sie wüssten, dass die Politik sich aufrichtig und redlich müht, Transparenz herzustellen und eigene Fehler und Versäumnisse einzuräumen – ohne das vordergründige Ziel, dem politischen Gegner damit zu schaden. Mindestens das haben die Opfer des Virus-Ausbruchs verdient.

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