Landeshauptstadt: Kirgisische Adventsstimmung

Bornstedter Feld - Hinter der Biosphäre im Volkspark Potsdam lädt seit gestern eine traditionelle Jurte, ein Nomadenzelt aus Zentralasien, zum Verweilen ein. Vier Meter hoch und 24 Quadratmeter groß ist die für unsere westlich zivilisierte Welt ungewöhnliche Behausung. Das Zelt wirkt wie ein kleiner Iglu, neben dem großen, modernen Gebäude der Biosphäre. Den Teppich vor der Eingangstür beiseite schiebend, blickt man zunächst in einen dunklen, runden Raum. Kerzenlicht flackert, es riecht nach Holz und Zimt, der Ofen in der Ecke knistert. Nach kurzer Zeit verbreitet sich eine wohlig warme und ruhige Atmosphäre. Während draußen der Wind pfeift, sitzt man auf fellüberzogenen Holzstämmen nahe am traditionellen Samowar, einem ursprünglich russischen Wasserkocher.

Matthias Michel vom Unternehmen Nomadenland hatte die Idee, dieses Zelt in Potsdam als Winterattraktion aufzubauen. Der begeisterte Bergsteiger war auf einer Reise in Kirgisistan fasziniert von der seit über 2000 Jahre alten Tradition der Nomadenzelte. Sein bisheriges, modernes Nomadenleben tauschte er aus, um die Ruhe und Gelassenheit dieser natürlichen Art zu leben und zu wohnen anderen zu vermitteln. Der ruhige und runde Raum, der ausschließlich aus Naturmaterialen wie Schafsfilz, Lederriemen und Weidenholz besteht, verbreitet ein angenehmes Klima und eine meditative Atmosphäre. Innerhalb kürzester Zeit vergisst man bei Kerzenschein und Ofenwärme, dass man eigentlich mitten in Potsdam ist.

Offiziell wird die Jurte am 5. Dezember feierlich eingeweiht und alle Interessierten können bei Punsch und Kerzenschein den behaglichen Aufenthaltsort besichtigen. Jeweils freitags ab 19.30 Uhr (26.11./3. und 10.12) finden Märchenabende mit orientalischen Geschichten statt. Auf dem Programm stehen auch Kindermärchennachmittage, kulinarische Abende mit gegrillten Fleisch- und Gemüsespießen. Die Jurte kann auch für Privat- und Firmenfeiern gemietet werden. Eva Schmid