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Landeshauptstadt: Kino macht Schule

Thalia bietet Programm für Medienkompetenz

„Licht aus, Ton ab“, so tönt es durch das Kino Thalia, wenn die Kinder das Spatzenkino eröffnen. Einmal im Monat wird das Angebot unterbreitet, bei dem die Vier- bis Achtjährigen sich nicht nur die Filme anschauen, sondern gemeinsam mit Pädagogen auch besprechen. Das Konzept hat Erfolg, die Dezember-Vorstellung ist bereits ausverkauft. Was für die jüngsten Kinogänger das Spatzenkino, ist für ältere Schüler „Thalia macht Schule“ – eins von drei Schulprojekten, mit dem das Kino Medienkompetenzen vermitteln will.

Erst letzte Woche hatte das Teltower Kant-Gymnasium eine Vorstellung samt Diskussion mit der Hauptdarstellerin veranstaltet. Die Schule hatte die Idee, Veranstaltungsleiterin Daniela Zuklic hat sie umgesetzt. Medien bieten ihrer Ansicht nach einen leichteren Zugang zu Themen. Sei es durch den Film „Das Leben der Anderen“ – der Renner im vergangenen Jahr bei dem Projekt – oder „Unbequeme Wahrheit“. Vor allem Umweltthemen sowie Neuere Geschichte stehen bei den Schulen hoch im Kurs. Das Angebot ist an allen Schulen bekannt, doch nur einige würden es nutzen, sagt Zuklic. Als Beispiel für eine schwere Vermittlung des Angebotes nennt sie den neuen Newsletter-Service speziell für Lehrer: Seit zwei Wochen existiere der, doch noch keiner hätte sich eingetragen. Warum, darüber könne sie nur spekulieren. Vielleicht der Preis für das Kino-Schulangebot? Bis zu vier Euro kostet die Vorstellung pro Schüler – je mehr Schüler, desto preiswerter. Die Lehrer dürfen immerhin kostenlos rein. Im Preis inbegriffen ist auch ein Handout zur Vor- und Nachbereitung der Filme.

„Wir verstehen das als unseren Bildungsauftrag“, so Zuklic. Film sei Gesprächsthema Nummer Eins unter Jugendlichen, sie sollen durch die Arbeit der Kinomitarbeiter auch den Wert des Films schätzen lernen sowie über Urheberrechte und Copyright aufgeklärt werden.

Alles, was aktuell im Kino läuft, könne von heute auf morgen gebucht werden, so Zuklic. Sind es spezielle Filme, seien etwa zwei Wochen Vorlaufzeit nötig. Wie bei der Goethe-Gesamtschule, die aktuell zwei Filme im Original und ohne Untertitel bestellt hat. Eine Seltenheit in Potsdam, leider würden die Originaltöne kaum angenommen, so Zuklic. In diesen Wochen steht der Film Leroy bei ihr hoch im Kurs, Antisemitismus spielt eine Hauptrolle. Heute Vormittag gibt es dazu eine öffentliche Vorführung, am 27. November eine Veranstaltung mit Regisseur und Hauptdarsteller sowie einer Podiumsdiskussion. Eine spezielle Veranstaltung führt die Lenné-Gesamtschule mit den Cineasten des Thalia durch. Schüler haben Animationsfilme zum Thema Aids produziert, nun werden sich Kinobetreiber mit den Stücken auseinandersetzen und beurteilen. „Dann versuchen wir zu vermitteln, was aus unserer Sicht anders gemacht werden kann“, so Zuklic.

www.thalia-potsdam.de

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