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Landeshauptstadt: Keine Flüchtlinge auf der Insel Museumsdepot kann auf Hermannswerder bleiben

Auf Hermannswerder wird es nun doch kein Flüchtlingsheim geben. Ursprünglich sollte das Haus Tornowstraße 51, in dem derzeit ein Teil des Depots des Potsdam Museums untergebracht ist, zu einem Heim für 80 bis 100 Flüchtlinge umgebaut werden.

Auf Hermannswerder wird es nun doch kein Flüchtlingsheim geben. Ursprünglich sollte das Haus Tornowstraße 51, in dem derzeit ein Teil des Depots des Potsdam Museums untergebracht ist, zu einem Heim für 80 bis 100 Flüchtlinge umgebaut werden. „Nach eingehender Prüfung sieht es so aus, dass wir in dem Gebäude auf Hermannswerder bleiben“, sagte in der Sitzung des Kulturausschusses am vergangenen Donnerstag Hannes Wittenberg, stellvertretender Museumsleiter. Der Umbau zu einem Flüchtlingsheim wäre an sich kein Problem gewesen, so Stadtsprecher Jan Brunzlow. Doch man habe sich mit den Kosten, die ein Alternativstandort für das Museum verursacht hätte, verschätzt. 250 000 Euro waren dafür einkalkuliert worden – mindestens doppelt so teurer wäre es tatsächlich geworden, erklärte Wittenberg.

Zuletzt hatte sich im November sogar eine Bürgerinitiative „Pro Tornow“ auf der idyllischen Stadtrandsiedlung gebildet, die sich vehement gegen die Einrichtung eines Flüchtlingsheims in dem Wohngebiet wehrte. Die Stadt hatte die Plätze als Reserve eingeplant. Doch auch ohne diese könne die Stadt nun ihre Quote an Unterkünften für Flüchtlinge erfüllen, heißt es.

Derzeit gibt es insgesamt 640 Plätze in acht Gemeinschaftsunterkünften, weitere Flüchtlinge leben in eigenen Wohnungen, etwa 100 verlassen jedes Jahr die Heime. Bis Ende des Jahres kommen vier Heime mit weiteren 330 Plätzen hinzu. „Die Standorte werden derzeit intern geprüft“, so Brunzlow. Allerdings sei man bereits auf der Suche nach Grundstücken und Immobilen, um den Bedarf an Flüchtlingsunterkünften auch 2016 decken zu können.

Die Suche nach einem alternativen Museumsdepot ist zumindest vorerst auf Eis gelegt, denn auch in Groß Glienicke, wo sich der zweite Depotstandort befindet, hat sich die Situation entspannt. Nach einer kurzfristigen Kündigung der Räume durch den Kommunalen Immobilienservice (Kis) hatte man innerhalb des Objektes Ersatzräume beziehen müssen, die sich jedoch als völlig ungeeignet zur Lagerung wertvoller Kunstobjekte erwiesen. So waren sie etwa ungenügend gesichert. Nun wolle der Kis die Räume sicherheitstechnisch herrichten und vor allem die maroden Fußböden sanieren, so Wittenberg. Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen will dennoch den Neubau eines Depots in Potsdams Mitte als Ersatz für beide Standorte prüfen lassen: „Mit langfristiger Perspektive und angemessenen Bedingungen“, heißt es in dem entsprechenden Antrag für die nächste Stadtverordnetenversammlung. Steffi Pyanoe

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