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An seiner Seite. Matthias Klipp (r.) will die Mieter unterstützen.

© M. Thomas

Landeshauptstadt: „Kämpfen Sie!“

Matthias Klipp macht Staudenhof-Bewohnern Mut

Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Bündnisgrüne) ist beim Thema Staudenhof nicht nur umgeschwenkt, am gestrigen Sonntag stellte er sich auch demonstrativ an die Seite der Mieter des Wohnhauses Alter Markt 10, die einen Abriss verhindern wollen. „Kämpfen Sie!“, empfahl er ihnen. Das brachte ihm beim gemeinsamen Kaffeetrinken zum Abschluss der Staudenhof-Fotoausstellung von Kathrin Ollrogge viel Beifall ein.

Der Widerstand gegen den Abriss erinnere ihn an ein Projekt, so Klipp, das er in den 1980er Jahren in Berlin erfolgreich befördert habe. Damals hätten die Bewohner der Oderberger Straße in Prenzlauer Berg neue Plattenbauten anstelle der alten Häuser verhindert. „Wir haben klargemacht, dass es nicht nur um Häuser geht, sondern um Menschen, die darin wohnen“, sagte Klipp. Das sei nicht zuletzt durch die Fotoausstellung, die die Pro Potsdam archivieren will, auch beim Staudenhof gelungen. Klipp versicherte den Bewohnern, dass er sich als Beigeordneter und Aufsichtsratsvorsitzender der Pro Potsdam, der das Haus gehört, dafür einsetzen werde, dass es „keinen sozialen, städtebaulichen und wirtschaftlichen Unfug gibt“. Er sehe kein Problem darin, wenn das Haus stehen bleibt, so Klipp – trotz des beschlossenen Leitbautenkonzepts für die Potsdamer Mitte, das einen Abriss vorsieht. Er werde demnächst ein Konzept für eine sozialverträgliche Sanierung in der Stadtverordnetenversammlung vorstellen, so Klipp. Die Pro Potsdam solle ihr Geld nicht für Ersatzneubauten ausgeben, sondern zusätzlich neuen Wohnraum schaffen.

Pro-Potsdam-Chef Horst Müller-Zinsius erklärte auf Nachfrage, allein der Abriss des Hauses würde weit über eine Million kosten. Er bekräftigte, dass er keinen Anlass für einen Abriss sieht. Die „Stadtverordneten in ihrer unendlichen Weisheit“ würden sicher Wege finden, das Haus beim Umbau der Mitte nicht zu gefährden. Es sei zwar nicht das Schönste, doch zweckmäßig und praktisch und die Pro Potsdam werde sich bemühen, es „in Schuss zu halten“.

Dagegen steht ein Beschlussantrag der Rathauskooperation von SPD, CDU, Bündnisgrünen und FDP für die Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch, wonach der Wohnblock Staudenhof in zehn Jahren abgerissen und durch mietpreisgünstige Neubauten ersetzt werden soll. Klipp steht mit seiner Pro-Staudenhof-Haltung gegen seine Fraktion und die Rathauskooperation – und im Bündnis mit der Linken um Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg. dif

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