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In Potsdam wurden drei Termine für verkaufsoffene Sonntage genehmigt.

© Bernd Wüstneck/dpa

Jahrestag der Bombennacht: Verkaufsoffener Sonntag findet trotzdem statt

Es gab Kritik daran, dass ausgerechnet am Gedenktag an die Nacht von Potsdam 1945 ein verkaufsoffener Sonntag geplant ist. Er wird dennoch stattfinden.

Innenstadt - Trotz Einwänden der evangelischen Landeskirche darf es am 14. April im Holländischen Viertel einen verkaufsoffenen Sonntag zum Tulpenfest geben – ausgerechnet am Gedenktag an die sogenannte Nacht von Potsdam 1945, bei der weite Teile der Innenstadt bei einem britischen Fliegerangriff zerstört wurden. Die entsprechende Verordnung für die Sonntagsöffnung haben die Stadtverordneten am Mittwochabend ohne längere Debatte und mit großer Mehrheit beschlossen. Wirtschaftsdezernent Bernd Rubelt (parteilos) betonte, mit Handelsvertretern und Gewerkschaft habe man diesmal Einvernehmen erzielt.

Wie berichtet hatte die Oberkonsistorialrätin Heike Koster von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) in einem Schreiben an die Stadt erklärt, die Verknüpfung des Gedenktags mit dem Tulpenfest und zusätzlich dem verkaufsoffenen Sonntag sei „ausgesprochen unglücklich“. Man empfehle der Stadt daher, die Entscheidung zu überdenken.

Tulpenfest-Veranstalter: Das heikle Datum war ihnen gar nicht bewusst

Die Veranstalter des Tulpenfests, zu dem an dem fraglichen Wochenende 30 000 Gäste erwartet werden, hatten auf Anfrage gesagt, das heikle Datum sei ihnen bei der Terminfindung nicht bewusst gewesen. Allerdings sei ein anderes Datum wegen des spät liegenden Osterfests nicht möglich. Jedoch wolle man eine Schweigeminute einlegen, hieß es. Seit Jahren gibt es in Potsdam Streit um die Sonntagsöffnungszeiten für Händler.

Am 13. und 14. April gibt es jeweils von 10 bis 19 Uhr ein Bühnenprogramm mit holländischen und deutschen Künstlern und Kunsthandwerkern. Tickets gibt es diesmal bereits im Vorverkauf. Der Eintritt kostet 5 Euro für Erwachsene und für Kinder ab 6 Jahren 2,50 Euro.

Außerdem beschloss das Stadtparlament, dass Geschäfte in der Jägerstraße, Gutenbergstraße, Friedrich-Ebert-Straße und der Brandenburger Straße jeweils zur Antikmeile sonntags öffnen können. Diese findet am 26. Mai und am 29. September statt – den ersten Termin können die Potsdamer auch gleich nutzen, um ihre Stimme bei der Kommunal- und Europawahl abzugeben. 

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