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Landeshauptstadt: Jack ist weg

Outdoor-Marke sah keine Perspektive in Potsdam

Innenstadt - Dass ausgerechnet dieser Laden aus der Brandenburger Straße verschwunden ist, hat manchen Innenstadt-Einkäufer verwundert: Am 22. November schloss der Outdoor-Bekleidungs-Hersteller „Jack Wolfskin“ sein Geschäft in der Potsdamer Fußgängerzone. Es war die einzige Filiale in der Landeshauptstadt. Dabei sei die Innenstadt-Lage ideal gewesen, sagte „Jack Wolfskin“-Sprecher Pit Rauert. Grund für die Schließung ist laut Rauert das Auslaufen des zehnjährigen Miet- und Franchisevertrags gewesen. „Die Standortprognose für die Zukunft wurde als nicht ausreichend bewertet, um den künftigen Marktbedingungen, insbesondere dem zunehmenden Trend zu Onlinekäufen, gerecht zu werden.“ Die Filiale war am 15. September 2005 eröffnet worden.

Einen Umzug an einen anderen Standort oder eine Neueröffnung wird es laut Rauert voraussichtlich nicht geben: „Für einen Umzug liegen uns zurzeit keine geeigneten Flächenangebote vor.“ Ein Grund für die Schließung könnte auch die Nähe Potsdams zu Berlin gewesen sein: Dort ist „Jack Wolfskin“ gleich neunmal vertreten. In Brandenburg gibt es drei Filialen, unter anderem eine in Brandenburg an der Havel. In Potsdam bieten Sportausstatter die Marke an, zudem hat zwischenzeitlich in der Wilhelmgalerie am Platz der Einheit „Der Aussteiger“ eine Filiale eröffnet. Dabei handelt es sich nach Angaben des Unternehmens um das größte Outdoor-Ausstatter-Geschäft Brandenburgs mit 500 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Die Entscheidung von „Jack Wolfskin“ gegen einen Fortbestand der Potsdamer Filiale kann jedoch auch vor dem Hintergrund der jüngsten Analysen der CBRE-Gruppe, dem weltweit größten Dienstleistungsunternehmen im gewerblichen Immobiliensektor, gesehen werden (PNN berichteten). Danach vergebe Potsdam wegen zu wenigen Sonntagsöffnungszeiten, zu teuren Parkplätzen und schlechter Vermarktung die Chance, mehr für den Handel in der Innenstadt zu tun. Zudem seien im barocken Zentrum aufgrund des Denkmalschutzes kaum Ladenflächen von über 100 Quadratmeter zu haben. Mindestens diese Größe benötigen jedoch Filialisten. Nach Angaben von CBRE sind 120 Handelsketten auf der Suche nach Flächen, nach PNN-Informationen etwa Sportartikelhersteller Nike oder die Modekette Zara. EW/HK

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