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Blütenblätter wie Ziegenhörner gibt es bei dieser Orchidee zu bewundern.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Hunderte Orchideen und ein namenloser Frosch

Die Frühlingsboten aus dem Dschungel blühen noch bis 1. Mai in der Biosphäre / Für neues Maskottchen wird Name gesucht

Bornstedter Feld – Der berühmte Frauenschuh, der eine gewaltige, zweifarbige Blüte treibt, eine Phalaenopsis mit weißen Punkten auf einer schwarzen Blüte, Exemplare mit nur Millimeter großen Blüten, die sich zu einer gewaltigen Rispe zusammentun – eine Sonderausstellung mit 550 Orchideen vieler Farben und Formen wird noch bis zum 1. Mai in der Tropenwelt Biosphäre gezeigt. Als Schönste aller Schönen wird die Vanda bezeichnet, die besonders große Blüten in den unterschiedlichsten Farben anbietet, unter anderem in einem strahlenden Blauviolett.

Im Dschungel, ihrer angestammten Umgebung, kämpfen die Orchideen gegen das Dämmerlicht unter einem dichten Blätterdach: Die verlockenden Farben sollen Vögel dazu bringen, die Bestäubung von Blüte zu Blüte zu übernehmen. Die etwa 100 Sorten, die in der Biosphäre ihre Farbenpracht entfalten, haben ihre Heimat jedoch nie gesehen. Sie stammen aus der Orchideengärtnerei Karge in Dahlenburg. Ihre Urwald-Lebensbedingungen fordern sie jedoch nach wie vor ein. Feucht muss es sein in ihrer Umgebung, und da reicht das tropische Klima in der Halle nur bedingt aus. Zwei- bis dreimal am Tag gibt es eine zusätzliche Dusche. Direktes Sonnenlicht mögen sie ebenfalls nicht, gewöhnt an das Dunkel im Dschungel sind sie sogar mit punktueller Lichtzufuhr im schwarzen Pavillon zufrieden. Unter wechselndem Licht leuchtet dort die Schönheit der unterschiedlichen Orchideen auf, um zu zeigen, wo ihre Besonderheiten liegen. Orchideen ahmen auch andere Blütenformen nach, zum Beispiel das Stiefmütterchen oder Glockenblumen.

Die Orchideen-Schau hat schon Tradition in der Biosphäre, jedes Jahr aber kämen Neuigkeiten und besonders schöne Exemplare aus der Züchtung hinzu, betont Biosphäre-Chef Eckhard Schaaf. Und es gibt auch immer wieder neue Fragen der Orchideenliebhaber, wie die Führung von Christiane Raetzsch am Sonntag bewies. Wer züchtet, muss Geduld mitbringen, denn Orchideen-Jungpflanzen brauchen fünf bis zehn Jahre, ehe sie blühen. Insgesamt zieren bis zu 30 000 Orchideenarten die tropischen Wälder, und die Gärtner haben noch einmal etwa 100 000 Hybriden dazu gezüchtet. Die Vielfalt nimmt also kein Ende.

In der Biosphäre gibt es dazu noch eine interessante Fauna zu bewundern, die von der Schlange bis zum scheuen Gecko reicht. Ein ganzes Nest voller Mäuse zieht die Aufmerksamkeit an und freifliegende Vögel entwickeln kaum noch Scheu vor den Besuchern. Das Schmetterlingshaus ist nach Umbauarbeiten wieder neu bestückt und die Falter verwechseln auch mal ein leuchtendes Kopftuch mit einer der farbigen Blüten. 13 bis 15 Arten schlüpfen immer wieder neu aus ihren Puppen, manche vermehren sich nach Aussage des Schmetterlingsexperten Dietmar Griebner selbst, andere müssen als Puppe unter Glas geschützt werden. Als neues Maskottchen soll der Rotaugenfrosch für die Biosphäre werben. Für ihn wird noch ein Name gesucht – bis zum 1. Mai können Vorschläge gemacht werden.

Der Eintritt kostet für Kinder ab 14 Jahre und Erwachsene 9,50 Euro, ermäßigt 8,50 Euro, für Kinder bis 13 Jahre 6,50 Euro.

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