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Landeshauptstadt: Hultsch will Wohneigentum in der Innenstadt bieten

10 Jahre Sanierungssatzung: Noch 40 unsanierte Häuser in der zweiten barocken Stadterweiterung

10 Jahre Sanierungssatzung: Noch 40 unsanierte Häuser in der zweiten barocken Stadterweiterung Von Günter Schenke Innenstadt. Mit neuen Modellen will der Sanierungsträger Potsdam den letzten unsanierten Häusern in der zweiten barocken Stadterweiterung zu Leibe rücken. „Eine andere Strategie ist notwendig, um den Rest zu modernisieren“, verkündet Sanierungsträger-Chef Frank Hultsch. „Wir müssen die Bedingungen verbessern, damit Mieter vertretbare Mieten zu zahlen bereit sind und Investoren veranlasst werden, sich zu engagieren. Zehn Jahre nach Inkrafttreten der Sanierungssatzung sind zwar unübersehbare Erfolge zu verzeichnen, doch die schwierigen Dinge bleiben bekanntlich bis zum Schluss hängen. Und da der Sanierungsträger inzwischen weitere Gebiete von der historischen Mitte bis zur Schiffbauergasse zu betreuen hat, will er mit dem Areal zwischen Hegelallee und Charlottenstraße möglichst zügig zum Ende kommen. „Wir brauchen intelligente Bauherrenmodelle“, meint Bernd Jaeckel, Prokurist beim Sanierungsträger. Ein Teil der noch nicht sanierten Gebäude befindet sich im Treuhandvermögen, ein anderer Teil ist in privater Hand. Hultsch berichtet, dass er zunächst alle in Frage kommenden Objekte erfassen ließ. Der nächste Schritt sei, geeignete Finanzierungskonzepte auszuarbeiten. „Eigentumsbildung für den Normalbürger“ will Hultsch ermöglichen. Das ist offenbar nicht nur so dahingesagt, diese Ankündigung basiert auf Erfahrungen, die BIG-Städtebau, dessen Geschäftsführer Hultsch ebenfalls ist, anderswo schon gemacht hat. Bereits im ersten Vierteljahr 2004 will der Sanierungsträger einen Antrag für die Stadtverordnetenversammlung vorbereiten, in dem es um diese neue Form der Eigentumsbildung durch Bauherrengemeinschaften geht. Unter den sanierungsbedürftigen Objekten sind einige, welche die Eigentümer unsaniert veräußern möchten. Die Stadt, beziehungsweise der Sanierungsträger, würden in diesen Fällen als Zwischenerwerber auftreten, bevor die Wohnungen ihren definitiven Eigentümer finden. Das Prinzip besteht darin, die Städtebauförderung zur Zinssubventionierung zu verwenden. Dadurch kann die Belastung für die Erwerber deutlich reduziert werden. Etwa dreißig Prozent mehr als ein normaler Mietzins betragen die monatlichen Verpflichtungen, rechnet Hultsch vor. Als „normalen Mietzins“ setzt er hierbei 7,50 bis 8 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche an. „Damit bieten wir jungen Familien und Leuten, die sich sonst gar nicht trauen, selbst zu bauen, eine Möglichkeit. Finanziell sei hierfür das Förderprogramm „Eigentumsbildung im Bestand“, eine Art umgeleitete Eigenheimzulage, zu nutzen.

Günter Schenke

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