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Bei einer Kita-Eröffnung: Reiner Pokorny, Leiter des Fachbereichs Verwaltungsmanagement (vorne links).

© Andreas Klaer

Grundsteinlegung: Marquardts Bildungscampus wächst

Die marode Kita Seepferdchen zieht im Januar in einen mehr als doppelt so großen Neubau um.

Potsdam - Alle unter einem Dach: Mit dem Neubau der Kita Seepferdchen auf dem Gelände der Neuen Grundschule Marquardt versammeln sich künftig alle Bildungseinrichtungen des Trägers „Anerkannte Schulgesellschaft mbH“ (ASG) in Marquardt an einem Ort. Am Freitag wurde die Grundsteinlegung zusammen mit einem großen Kinderfest gefeiert. „Ich wünsche allen Kindern viel Spaß in der neuen Kita“, sagte Ortsvorsteher Peter Roggenbuck (Aktionsbündnis Nord/West) in einem Grußwort. „Wir können uns glücklich schätzen, dass ein privater Träger all das hier realisiert.“

Der zweigeschossige Neubau in Modulbauweise wird Platz für rund 130 Kinder bieten, mehr als doppelt so viel wie die alte Kita Seepferdchen an der Hauptstraße 19. Derzeit besuchen 55 Kinder zwischen einem und vier Jahren die marode Kita mit Krippe, die 1986 erbaut worden war. „Das Haus ist sehr sanierungsbedürftig“, sagte Kita- und Hortleiter Sascha Lasch. Vor allem die Sanitärräume aus den 1980er-Jahren seien veraltet.

„Drei Jahre haben die Vorbereitungen und Planungen für den Neubau gedauert“, sagte ein erleichterter Reiner Pokorny, Leiter des Fachbereichs Verwaltungsmanagement der Stadt Potsdam. Im Dezember sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, im Januar erfolgt der Umzug. Nicht nur die Kita wird dadurch entlastet, auch der Hort: „In der neuen Mensa werden wir rund 60 Plätze haben, dann müssen die Kinder nicht mehr so gestaffelt zum Essen gehen“, sagte Schulleiterin Nora Zitscher. Außerdem ergeben sich durch die Mensa in der Schule Kapazitäten für neue Projekträume, so Lasch.

Bewerbungen noch möglich

In der neuen Kita sollen nicht nur die Kinder aus dem alten Standort einziehen, sondern auch die zwei Vorschulgruppen der Grundschule. Es gebe aber noch Plätze, so Lasch, Eltern könnten sich noch bewerben. Nicht nur mehr Platz soll sein, es soll auch eine Bibliothek, ein Atelier, einen Musikraum, eine Werkstatt, neue Spielgeräte, einen Entspannungsraum und einen großen Bewegungsraum geben. „Vom Konzept her bleibt alles beim Alten“, versprach Lasch. „Aber wir werden noch mehr unseren Schwerpunkt zur Bewegungskita ausbauen.“

Die Spielgeräte orientieren sich dabei an der sogenannten Hengstenberg-Pädagogik, die darauf ausgelegt ist, Kinder zur selbstständigen Bewegung ohne Anleitung zu animieren. Die Nähe zur Wublitz und zum Schlosspark Marquardt unterstreichen den zweiten Fokus der Kita: Die Kinder können viel draußen in der Natur unternehmen oder im schuleigenen Kräuter- und Gemüsegarten gärtnern.

Demokratischer und humanistischer Leitgedanken

Grundgedanke von Kita und Hort ist dabei die Reggio-Pädagogik, ein reformpädagogisches Konzept, dass auf demokratischen und humanistischen Leitgedanken basiert und das Bild des „kompetenten Kindes“ vertritt, dessen Stärken gefördert werden sollen. Dadurch sollen sich aus den Kindern „kreative und selbstsichere Persönlichkeiten“ entwickeln, heißt es auf der Webseite der Kita.

Auf dem Gelände befinden sich neben der Grundschule mit 240 Schülerinnen und Schülern und einem Hort mit 175 Kindern auch noch ein Spielplatz und eine Turnhalle, die demnächst saniert werden soll. Nördlich der Turnhalle hat die ASG ein rund 1000 Quadratmeter großes Grundstück dazugekauft, hier soll unter anderem ein Kunstrasenplatz für den Schulsport entstehen. „Am Ende soll alles wie eine Art Campus angelegt sein“, sagte Lasch. Auch der schuleigene Parkplatz soll noch vergrößert werden, um die angespannte Parkplatzsituation vor der Schule zu entschärfen.

Die ASG betreibt in Potsdam drei Kitas und sechs Schulen, darunter das Babelsberger Filmgymnasium. Roggenbuck ist sehr erfreut über die Baupläne des Trägers in seiner Gemeinde, immerhin wachse auch Marquardt – zwar nicht so rasant, wie andere nördliche Ortsteile von Potsdam, aber Marquardt ist beliebt: „Ich bekomme fast jeden Tag einen Anruf von einer jungen Familie, die hier bauen möchte“, sagte Roggenbuck. Grundstücke dafür gibt es jedoch kaum, da Marquardt durch Gewässer und Agrarflächen territorial begrenzt sei.

Noch immer hofft Roggenbuck jedoch auf den privaten Investor, der vor drei Jahren ein 2,5 Hektar großes Gelände am Haseleck gekauft hatte. Dort sollen 25 Wohnungen entstehen, passiert ist bislang noch nichts. „Im Herbst will er anfangen“, verriet Roggenbuck.

Zumindest an anderer Stelle geht es voran: Der Ortsbeirat hatte kürzlich beschlossen, dass der Bolzplatz hinter den Häusern der Seestraße ausgebaut werden soll. Die Planungen sollen dieses Jahr beginnen, 2020 soll dort ein moderner Sportplatz mit Tartanboden entstehen.

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