zum Hauptinhalt

Groß Glienicke bald Sperrbezirk?: Betreiber wollen erstmals Bordelle in Potsdam eröffnen

Das Potsdamer Ordnungsamt hat beim Innenministerium beantragt, im Bereich der Landesstraße 20 einen Sperrbezirk gegen Prostitution einzurichten. Das Ordnungsamt prüft Anträge zur Eröffnung neuer Bordelle in Potsdam.

Potsdam - Das Ordnungsamt hat beim Innenministerium eine mögliche Sperrbezirksverordnung beantragt, mit der die Prostitution im Bereich der Landesstraße 20 in Richtung Seeburg unterbunden werden könnte. Das hat die Stadtverwaltung nun dem Ortsbeirat Groß Glienicke mitgeteilt. Ein Ergebnis der Prüfung im Ministerium liege aber noch nicht vor. Zudem stehe man mit dem Landkreis Havelland in Kontakt zu dem Thema, hieß es von der Stadt weiter – die allerdings auch erklärte, die Arbeit von Prostituierten gelte nicht mehr als sittenwidrig und sei nicht verboten.

Im April hatte Ortsvorsteher Winfried Sträter (Groß Glienicker Forum) einmal mehr kritisiert, dass die Stadt seit Jahren nichts gegen den Straßenstrich unternehme, obwohl auch das das Umfeld zweier Kitas betroffen sei. Auch der Ortsbeirat hatte den mit der Prostitution verbundenen Müll beklagt – also benutzte Kondome, Taschentücher oder leere Gleitgelverpackungen, wie es in einer Anfrage des Gremiums an die Stadt hieß. Nun hat das Ordnungsamt geantwortet – und erklärt, dass mindestens einmal die Woche vor Ort kontrolliert werden, ob die Frauen auch Anmeldebescheinigungen nach dem neuen Prostituiertenschutzgesetz besitzen. Zur Frage, wie oft die Stadt in den Monaten Februar bis Mai die gesetzlich verankerte Kondompflicht überprüft habe, teilt das Amt wiederum mit: „Hierbei ist fraglich, ob die Kondompflicht, wie sie im Gesetz gefordert ist, tatsächlich überprüfbar ist.“

Neue Bordelle in Potsdam? Ordnungsamt prüft Anträge

Insgesamt seien derzeit 13 Prostituierte in Potsdam gemeldet. Ein Prostitutionsgewerbe – also etwa ein Bordell – sei noch nicht erlaubt, so das Ordnungsamt. Gleichwohl teilt die Behörde auch mit: „Antragsvorgänge befinden sich derzeit im Prüfungsverfahren.“ Details wurden von der Behörde nicht genannt – die Anträge würden allerdings nicht Groß Glienicke betreffen, so das Amt weiter.

Wie berichtet muss die Stadt wegen der neuen Gesetzeslage künftig auch Gebühren für das älteste Gewerbe der Welt einführen, worüber die Stadtverordneten am 6. Juni beraten sollen. Demzufolge soll etwa die Erlaubnis für ein Prostitutionsgewerbe 530,12 Euro kosten. Die Gebühren müssten auch die Betroffenen zahlen, korrigierte ein Stadtsprecher einen PNN-Bericht vom Dienstag. Das Land habe nur in den drei ersten Monaten – nach dem Inkrafttreten des Gesetzes im März – die Gebühren für die Kommunen übernommen, so der Sprecher weiter. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false