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Im Gewölbe des Nil-Studentenkellers wird nicht gefeiert, sondern gearbeitet

© Ottmar Winter PNN

Geschlossener Studentenkeller: Neuer Boden und Tresen für das Nil

Mehr als ein Jahr nach Schließung des beliebten Nil-Studentenkellers am Neuen Palais laufen die Bauarbeiten. Doch die Sanierung des Clubs dauert noch ein Jahr.

Potsdam - Ein großer Schuttcontainer steht vor dem studentischen Club Nil am Neuen Palais: Seit rund zwei Wochen laufen hier die Bauarbeiten, bei denen unter anderem der geflieste Boden entfernt wird. Florian Rumprecht, der zum Betreiber-Team des Nil gehört, ist froh, dass endlich etwas passiert: „Der Zeitverzug war natürlich ärgerlich, aber nun bin ich ganz zufrieden.“

Eigentlich hatten die Bauarbeiten schon im Sommer starten sollen, aber Corona und andere Verzögerungen hatten das verhindert. Laut Silke Engel, Sprecherin der Universität Potsdam, sollen die Arbeiten rund ein Jahr dauern.

600.000 Euro kostet die Sanierung

Der Club war aufgrund von Mängeln an den elektrischen Anlagen und unzureichenden Rettungswegen bereits im Februar 2019 geschlossen worden. Da das Kellergewölbe der Stiftung preußische Schlösser und Gärten gehört, läuft der Umbau in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde, sagt Rumprecht: „Da darf kein modernes Fenster rein und die Ziegelstein-Rundbögen müssen auch so bleiben, da dürfen keine elektrischen Kabel durch.“

Historische Mauern: Es wird noch ein Jahr dauern bis sich die Tür wieder für Besucher öffnet
Historische Mauern: Es wird noch ein Jahr dauern bis sich die Tür wieder für Besucher öffnet

© Ottmar Winter PNN

Unter den früheren Fliesen befindet sich der denkmalgeschützte Backsteinboden; auf diesem werden in den nächsten Wochen elektrische Leitungen neu verlegt, anschließend werden diese wieder mit einem modernen Boden abgedeckt. 600.000 Euro wird die Sanierung des Nil Clubs kosten, 40.000 Euro davon steuert die Studierendenschaft bei.

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Wenn das Nil fertig ist, wird es einige Unterschiede im Vergleich zu früher geben, sagt Rumprecht: Herren- und Damen-Toiletten werden vertauscht, die Garderobe wird den Standort wechseln, und natürlich kommt ein nagelneuer Tresen rein. Dennoch: „Wir sind bemüht, den Kern des Nils zu erhalten.“ Auch das neue Nutzungskonzept werde man dem Club ansehen, sprich: Mehr Sitzmöglichkeiten und Tische. 

Während früher im Nil nur Abendveranstaltungen, Partys und Konzerte stattfanden, soll der Keller künftig tagsüber allen Studierenden auch als Aufenthaltsraum oder Platz zum Lernen zur Verfügung stehen. „Studierende können sich dann auch ab zehn Uhr aufhalten und zum Beispiel Freiblöcke hier verbringen“, sagt Rumprecht. „Es gibt ohnehin viel zu wenig Aufenthaltsflächen am Campus.“

Abendprogramm soll bleiben

Das Abendprogramm soll aber weiter so bleiben, wie bisher. Seitdem das Nil geschlossen wurde, hatten die Betreiber als „Nil im Exil“ ihre Veranstaltungen teilweise an anderen Orten weitergeführt, zum Beispiel im Casino an der Fachhochschule Potsdam oder im Waschhaus. Mit dem Beginn der Corona-Pandemie fiel auch das flach, derzeit gibt es nur das Online-Stream-Format „Nil TV“. 

Anfang Oktober hatte es Nil TV das erste Mal seit dem Lockdown im kleinen Format sogar wieder live im studentische Kulturzentrum Kuze gegeben, daran ist angesichts steigender Infektionszahlen jedoch nun nicht mehr zu denken. „Das ist hart für uns, aber es ist einfach zu unsicher“, sagt Rumprecht.   

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