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Gerichtsprozess in Potsdam: Kassiererin wegen Untreue verurteilt

Langwieriges Verfahren am Amtsgericht beendet.

Potsdam - Der jahrelange Prozess gegen eine betrügerische Kassiererin der Schlösserstiftung hat sein Ende gefunden. Wie ein Sprecher des Amtsgerichts am gestrigen Mittwoch bestätigte, sei die 66-jährige Potsdamerin jetzt wegen Untreue zu einer zehnmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden – und zwar in Abwesenheit. Zudem habe der Richter die Einziehung von 42 671 Euro angeordnet, die die Frau der Stiftung gestohlen haben soll. Ob Rechtsmittel gegen das Urteil eingelegt werden, ist noch unklar.

Das Verfahren hatte sich über Jahre hingezogen, weil die Angeklagte immer wieder ärztliche Atteste vorgelegt hatte, wodurch der Prozess stets aufs Neue vertagt wurde. Vor einem Jahr war dann in ihrer Abwesenheit ein Strafbefehl gegen sie verhängt worden – ebenfalls eine Freiheitsstrafe von zehn Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt war. Dagegen hatte die Frau Widerspruch eingelegt. Erst im März hatte der Richter dann auf weitere Verschiebungen verzichtet und mit der Beweisaufnahme begonnen. Dabei hatten mehrere Ex-Kollegen die Frau schwer belastet. Sie soll im Herbst 2010 als Hauptkassiererin der Stiftung 19 Sicherheitsbeutel mit Tageseinnahmen aus einem Tresor gestohlen haben – insgesamt 42 671 Euro. „Das hätte niemand anderes so machen können“, sagte damals etwa die Personalchefin der Stiftung, die 2010 die internen Ermittlungen führte. Aufgefallen waren die Unregelmäßigkeiten, nachdem sich die Frau einmal krankgemeldet hatte. Eine Zeugin hatte auch gesagt, die Tochter der Frau habe ihr erzählt, ihre Mutter habe „großen Mist gebaut“, selbst von einem Suizidversuch war die Rede. Weil Aussagen von ihr unbekannt blieben, ist nach wie vor unklar, ob sie das Geld tatsächlich aus Eigennutz stahl – oder aus einer Not heraus. 

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