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Landeshauptstadt: Gegenwind fürs „Archiv“

FDP torpediert eigenen Antrag, das Haus zu erhalten

Die bislang stabile Front für den Erhalt des „Archivs“ am Standort Leipziger Straße bröckelt. Im Finanzausschuss rückten am Mittwochabend FDP und CDU von der Beschlusslage ab, wonach der Bestand des alternativen Kulturzentrums an Ort und Stelle zu sichern ist.

Es sei „fraglich“, ob der Standort im Hinblick auf die geplante Entwicklung der Speicherstadt und des Brauhausbergs zum Wohnquartier „sinnvoll“ sei, sagte der FDP-Stadtverordnete Björn Teuteberg. Man unterstütze „ausdrücklich“ die Fortführung der Arbeit des Archiv e.V., allerdings sei die Einrichtung „vielleicht woanders besser aufgehoben“. Pikanterweise torpedierte Teuteberg damit den Vorstoß seiner eigenen Fraktion. Erst im Oktober hatten die Stadtverordneten auf Antrag der Liberalen beschlossen, dass der „Archiv“-Standort Leipziger Straße „für eine langfristige Jugend- und Kulturarbeit“ gesichert werden soll. Gegen diesen Beschluss wandte sich nun auch die CDU. Man könne nur einer Einrichtung Bestandsschutz gewähren, für deren Betrieb es „ursprünglich auch eine Genehmigung gegeben“ habe, sagte Unionsvertreter Peter Schultheiß.

SPD und Linke brachten mit knapper Mehrheit jedoch ein Papier durch, wonach der Erhalt des „Archivs“ am Standort auch bei der Ausarbeitung des Bebauungsplans für das Quartier berücksichtigt werden soll. Finanzdezernent Burkhard Exner (SPD) kündigte an, die in Aussicht gestellten 200 000 Euro für die Behebung der gröbsten Sicherheitsmängel noch im Dezember freigeben zu wollen – falls die Stadtverordneten dem Antrag zustimmen. Unklar ist, ob das Geld tatsächlich ausreicht. „Ich hoffe es, wir definieren gerade Maßnahmen und Kosten“, so gestern Wolfgang Hadlich. Er führt als Chef des Oberbürgermeisterbüros die Gespräche mit dem „Archiv“-Trägerverein. pee/ HK

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