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Anekdotenreich. Hans-Christian Ströbele sprach über Revolutionen.

© Andreas Klaer

Gedenken an Revolutionär: Max Dortu Diskussion mit Hans-Christian Ströbele

Der frühere Grünen-Bundesvorsitzende Hans-Christian Ströbele hatte als Veteran der Außerparlamentarischen Opposition der Bundesrepublik zum Thema Revolution thematisch einiges beizutragen.

Potsdam - Blumenkränze und ein prominenter Gast – gut 25 Potsdamer haben am gestrigen Dienstag des Potsdamer Freiheitskämpfers Max Dortu gedacht, der vor 169 Jahren hingerichtet wurde. An dessen Geburtshaus, der heutigen Dortu-Grundschule, erinnert eine Gedenktafel. Auf Einladung der Stadt und des Vereins zur Förderung antimilitaristischer Traditionen war auch der erste Preisträger des Max-Dortu-Preises, der langjährige Berliner Bundestagsabgeordnete und frühere Grünen-Bundesvorsitzende Hans-Christian Ströbele, nach Potsdam gekommen.

Ströbele hatte als Veteran der Außerparlamentarischen Opposition der Bundesrepublik zum Thema Revolution thematisch einiges beizutragen. Auch wenn er zugab, dass er vor seiner Auszeichnung von Dortu noch nicht gehört hatte, sei dieser ein Vorbild. Dortu habe ein bequemes Leben aufgegeben und Gerechtigkeit gefordert. Das sei auch heute noch richtig, so Ströbele: „Die Welt ist ungerecht, also muss sie verändert werden.“

Potsdams Fachbereichsleiterin Kultur und Museum, Birgit-Katharine Seemann, würdigte Dortus Wirken. Er habe sich für die Freiheit und gegen den Obrigkeitsstaat eingesetzt. Die Revolution von 1848 sei die Geburtsstunde der deutschen Demokratie gewesen. Geboren wurde Dortu am 29. Juni 1826 in Potsdam. Der studierte Jurist trat 1849 in die badische Revolutionsarmee ein und wurde mit nur 23 Jahren durch die preußische Militärjustiz in Freiburg im Breisgau hingerichtet.

Mit dem Gedenken an ihn hatte sich Potsdam lange schwergetan. 2015 nahm nach Jahren erstmals wieder ein Vertreter der Stadtverwaltung an der Gedenkfeier in Potsdam teil. Außerdem beschlossen die Stadtverordneten die Vergabe eines mit 5000 Euro dotierten Max-Dortu- Preises für Zivilcourage und Demokratie. Der Preis wird nun alle zwei Jahre an Menschen oder Institutionen vergeben, die sich für die Freiheit des Individuums und eine demokratische Gesellschaft engagieren. 

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