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Gastprofessoren: Für Vorträge an der Universität Hangzhou geehrt.

© privat

Landeshauptstadt: Gastprofessor in China Jörg Näthe erklärte in Hangzhou Potsdams Gärten

Eine solch überschwängliche Gastfreundschaft hatte Inselgärtner Jörg Näthe beim China-Besuch Anfang November nicht erwartet. Über den Teehausgalerie Potsdam e.

Eine solch überschwängliche Gastfreundschaft hatte Inselgärtner Jörg Näthe beim China-Besuch Anfang November nicht erwartet. Über den Teehausgalerie Potsdam e.V. kam die Verbindung Potsdam – Hangzhou/Tangshan zustande, mehrfach schon stellten chinesische Künstler im Inselpavillon aus und zum asiatischen Inselfest „Feuer & Wasser“ 2011 war die chinesische Künstler-Delegation sogar größer ausgefallen als angekündigt. Potsdam lockt und Deutschland gilt generell bei den Chinesen als das Land ungeahnter Möglichkeiten. Beim Gegenbesuch waren fünf Vertreter des brandenburgischen Künstlerverbandes, die TeehausgalerieChefin und zwei Gartengestalter ins Reich der Mitte gefahren.

Nach seiner Heimkehr kommt Jörg Näthe ins Schwärmen, aber auch die Künstler sind des Lobes voll. Tausende Fotos wurden geschossen, Bilder als Gastgeschenke in China zurückgelassen. Das Programm war prall gefüllt mit Besichtigungen historischer Gartenanlagen, Künstlertreffen, Atelierbesuchen und Vorträgen an den Universitäten beider Städte, es gab Diskussionen mit Dozenten und Studenten und in einer aufwendigen Zeremonie wurden die Vortragenden sogar zu Gastprofessoren ernannt. Während in Tangshan nur der Rathenower Künstler Steffen Merten das Wort ergriff, kamen in Hangzhou gleich vier Deutsche zu Gehör, die Malerin und Künstlerverbandsvorsitzende in Brandenburg, Marianne Giehlen, die Malerin Sabine Schneider, der Inselgärtner und die Gartenarchitektin Konstanze Wegwerth. Während sich Wegwerth der modernen Landschaftsgestaltung widmete, ging Näthe auf Potsdams historische Gärten und da speziell auf Karl Foerster ein. Nachfragen habe es jede Menge gegeben, erzählt Näthe, denn als Deutsche seien sie die Exoten gewesen.

Die Gastgeber hätte das oft negative Bild, dass in Deutschland von China gezeichnet werde, erstaunt. Näthe fand, dass alle, die er kennengelernt habe, Chinesen mit Leib und Seele gewesen seien, dass sie sich der Zukunft widmeten, aber auch in der Tradition lebten. Über Probleme wurde laut Näthe wenig geredet, auch wenn Schwierigkeiten mit der Verteilung des Wassers und Energiemangel angedeutet wurden. Jörg Näthe fand zwar, dass die „Brutalität des Betons“ in den Städten durch viel Grün gemildert werde, aber die Planung der Millionenstädte, die immer weiter wachsen, lässt offenbar mehr Raum für Beton als für Individualität zu. In Erstaunen versetzte den Inselgärtner, der immer wieder bei der Pflege des städtischen Grüns mit Arbeitskräftemangel kämpft, der hohe manuelle Einsatz in der Gartenpflege auch entlang der Straßen, die alle mit beschnittenen Hecken und rankenden Rosen begrünt sind. Auffällig sei gewesen, dass Touristenzentren wie Hangzhou viel besser gepflegt werden als die Industriestadt Tangshan, die etwas vernachlässigt gewirkt habe.

Bei so viel interessantem Kontakt soll es auch 2012 wieder ein Feuer&Wasser-Fest auf der Freundschaftsinsel geben, vielleicht gekoppelt mit dem Chinafest, das in der Schiffbauergasse geplant ist.dif

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