Garnisonkirche in Potsdam: Webcam für Baustelle der Garnisonkirche

Potsdam - Der geplante Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche kann künftig im Internet verfolgt werden. Eine Webcam wird künftig das Geschehen auf dem Baufeld übertragen. Am kommenden Mittwochabend sollen die ersten Bilder online gehen, teilte die Stiftung Garnisonkirche am Freitag mit. Alle 15 Minuten werde eine Aufnahme von den Bauarbeiten an der Breiten Straße gesendet, wo der Turm der zerstörten Kirche wiedererstehen soll. Die Webcam wird gegenüber auf dem Gebäude der Industrie- und Handelskammer Potsdam installiert. Ab Oktober sei die Einrichtung der Baustelle geplant, hieß es. „Der Wiederaufbau einer der schönsten Barockkirchen Norddeutschlands wird in die ganze Welt übertragen“, hieß es weiter.

Die ersten Bilder der Webcam sollen am Mittwochabend dokumentieren, wie das Nagelkreuz aus Coventry umgehängt wird. Es wird künftig am „Treffpunkt Nagelkreuz“, einem künstlerisch gestalteten Container, der direkt in die Umfriedung der zukünftigen Baustelle integriert wird, zu sehen sein. Seit 2005 hängt das Kreuz, das als Versöhnungssymbol gilt, in einem gemauerten Bogen. Dieser wird abgetragen, um Platz für die Bauarbeiten zu machen. Von dem neuen Treffpunkt aus solle man künftig einen Blick auf die Baustelle werfen können, ebenso sollten dort Andachten und Friedensgebete zu besonderen Anlässen gefeiert werden. Für Mittwoch ist ab 18 Uhr ein Friedensgebet zur Einweihung des Treffpunkts geplant.

Der Hintergrund des Projekts ist bekannt: Die DDR-Führung hatte die Garnisonkirche 1968 sprengen lassen. Ihr galt das Gebäude als Symbol des Militarismus. Der 90 Meter hohe Turm soll rund 38 Millionen Euro kosten. Eine Grundvariante mit Kosten von 27,5 Millionen Euro ist nach Angaben der Stiftung gesichert: über Spenden und durch zwölf Millionen Euro, die beim Bund beantragt, aber noch nicht genehmigt wurden. Erlaubt ist aber bereits jetzt, bestimmte Aufträge auszuschreiben. (mit dpa)