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FORTUNAS Fazit: Besen statt Bahn

Matthias Matern blickt zurück auf eine Woche voller guter Nachrichten

Von Matthias Matern

Das ist ja mal wieder typisch: Während man sich andernorts in Brandenburg und Berlin bis zum 5. Juli gedulden muss, fangen die Sommerferien in Potsdam satte zwei Wochen früher an. Zumindest wird der öffentliche Nahverkehr der Landeshauptstadt bereits am Montag auf Schlafmodus gestellt. Sieben Prozent aller Fahrten fallen dann weg, wie am Donnerstag auf der Pressekonferenz des Verkehrsbetriebs (ViP) zu hören war. Bereits Anfang der Woche wurde – sozusagen zur Einstimmung – der Tagesbetrieb der Tramlinie 99 eingestellt. Der Grund ist aber nicht, dass alle Fahrgäste schon am Strand liegen oder in der Almhütte jausen, es gibt einfach zu wenig gesunde Tramfahrer, die Lust und Laune haben, für 2000 Euro brutto im Monat im Schichtdienst zu arbeiten. Wie passend, dass die Stadt ebenfalls Anfang der Woche ihren Entwurf für den Nahverkehrsplan vorgestellt hat. Der Tenor: Mehr Vorfahrt für Busse und Bahnen und neue Verbindungen bis 2030. Na ja, bis dahin ist ja Gott sei Dank noch etwas Zeit.

Das gilt auch für die nächste – dieses Mal wirklich – gute Nachricht der Woche: Harry Potter kommt nach Potsdam! Nicht in den Ferien, nicht mit der Tram und auch nicht auf seinem Besen, sondern im Oktober als Ausstellung in die Caligari-Halle. Nachdem die Wander-Schau über die Abenteuer des Zauberschülers und seiner Freunde unter anderem schon in Chicago, New York, Singapur und Paris war, können Potter-Fans nun auch in Babelsberg den Hogwarts-Express bestaunen oder sich in der Hütte des Wildhüters Hagrid umschauen. Kleiner Tipp für das Zeitmanagement: Jetzt mit dem Sparen angfangen, immerhin 70 Euro kostet die Familienkarte am Wochenende.

Und noch eine gute Nachricht, zumindest für Freunde des cineastischen Spektakels: Die United Cinemas International Multiplex GmbH will ihr UCI in den Bahnhofspassagen zu einem Luxus-Kino ausbauen. „Erhebliche Investitionen“ sind angekündigt. Damit sollen unter anderem verstellbare Ledersessel und eine neue Bild- und Tontechnik eingebaut werden.

Zur Frage, ob die Nachricht, die am Mittwoch die Runde machte, nun gut oder schlecht ist, gibt es bestimmt geteilte Ansichten. Das Landesbildungsministerium will die Grundschulverordnung ändern – mit Folgen auch für Potsdam. Demnach wäre künftig nicht mehr die Zugehörigkeit zum jeweiligen Schuleinzugsgebiet ausschlaggebend für die Versorgung mit einem Schulplatz, sondern die Wohnortnähe. Falls der ViP mal wieder vorzeitig Ferien macht, sicherlich ein Vorteil.

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