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Fortuna Babelsberg erklärt sich zu Antifa-Vorwürfen: „Mit aller Konsequenz nachgehen“

Babelsberg - Der Fußballverein Fortuna Babelsberg will Neonazi-Vorwürfen gegen einzelne Mitglieder „mit aller Konsequenz nachgehen“ – und distanziert sich zugleich von „Gewalt, Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und anderen Formen des Extremismus“. Das erklärte der Verein am Freitag in einer Mitteilung.

Babelsberg - Der Fußballverein Fortuna Babelsberg will Neonazi-Vorwürfen gegen einzelne Mitglieder „mit aller Konsequenz nachgehen“ – und distanziert sich zugleich von „Gewalt, Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und anderen Formen des Extremismus“. Das erklärte der Verein am Freitag in einer Mitteilung. Anlass ist wie berichtet ein neues Dossier des anonym agierenden Netzwerks Antifaschistische Recherche Potsdam/Umland, in dem mehrere Trainer, Spieler und ein Sponsor des Vereins als Anhänger oder Sympathisanten der rechtsextremen Szene dargestellt werden. Nach PNN-Informationen sind nun Einzelgespräche mit den Betroffenen geplant.

Veröffentlicht hatte die Antifa-Gruppe ihre Erkenntnisse in dieser Woche – kurz vor einem Spiel am Sonntag, bei dem die Fortunen gegen das neue Flüchtlingsteam des SV Babelsberg, Welcome United 03, spielen. Auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat sein Kommen zugesagt. Dessen Sprecher Stefan Schulz begrüßte am Freitag die Erklärung des Vereins. Zwar sei es gut, dass neonazistische Aktivitäten im Blickpunkt gehalten werden, meinte Schulz mit Blick auf die Antifa. Allerdings dürfe das nicht so weit gehen, einen ganzen Verein zu stigmatisieren. Die Antifa hatte unter anderem Freundeslisten, aktuelle und mehrere Jahre alte Bilder sowie Einträge der genannten Personen in sozialen Netzwerken aufgelistet, die Kontakte und inhaltliche Nähe zur rechtsextremen Szene belegen sollen. Auf einem Bild war etwa der mit einem Wehrmachtssoldaten tätowierte Oberkörper eines Nachwuchstrainers zu sehen – allerdings ist die Aufnahme schon mehrere Jahre alt.

Der 450 Mitglieder starke Verein teilte mit, man sei offen für alle, „die nach den Regeln und Gesetzen unserer Gesellschaft und unserer Satzung am Vereinsleben teilnehmen möchten“. Integration durch Sport müsse für alle gelten, hieß es in der Erklärung. „Ausschließlich aufgrund von Vergangenheiten zu urteilen, ist keine Integration“, so der Verein. Einer der namentlich Genannten sagte den PNN, er habe mit der rechten Szene nichts mehr zu tun – er engagiere sich für den Verein, damit Kinder einer sinnvollen Freizeitaufgabe nachgehen könnten. Bei Fortuna spielen Sportler aus mehr als 20 Nationen. Am kommenden Samstag veranstaltet der Verein ein Kleinfeld-Turnier für Flüchtlingskinder. Für den morgigen Sonntag – vor dem Spiel gegen Welcome United 03 – rief der Verein alle Mitglieder auf, um 11 Uhr auf dem Vereinssportplatz an der Newtonstraße eindeutig gegen rechts Farbe zu bekennen. HK

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