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Bezugsfertig. Die neue Unterkunft an der Marquardter Chaussee.

© Andreas Klaer

Flüchtlinge in Potsdam: Neue Heimat in Marquardt

Eine neue Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Marquardt eröffnet. In ihr sollen bis zu 64 Bewohner Platz finden.

Potsdam/Marquardt - Die Betten sind frisch bezogen, die Töpfe und Schüsseln stehen zum Kochen bereit und in den Fluren riecht es noch nach Farbe: In der Marquardter Chaussee ist die neue Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge eröffnet worden. Am Dienstag luden der Träger und die Stadt Potsdam interessierte Bürger zum Tag der offenen Tür ein.

Betrieben wird die Unterkunft von der Firma „Living Quarter UG“ aus Berlin, die drei weitere Flüchtlings- und Obdachlosenunterkünfte im Landkreis Teltow-Fläming und in Hannover betreibt. Das dreistöckige Gebäude, das neben der Schiffbau-Versuchsanstalt liegt, wurde der Stadt schon Ende 2015 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zur Nutzung überlassen. Es musste renoviert und umgebaut werden. In den 34 Zimmern ist laut Stadt Platz für bis zu 64 Bewohner. Ab der nächsten Woche können die ersten Bewohner einziehen.

Derzeit sind in der Landeshauptstadt 1370 Flüchtlinge in den 14 Unterkünften untergebracht, hieß es aus dem Rathaus. Die Zahlen der nach Potsdam kommenden Flüchtlinge sind nach dem bisherigen Rekordjahr 2015 erneut zurückgegangen. Im vergangenen Jahr hatte die Landeshauptstadt 661 Menschen aus Kriegs- und Krisenregionen aufgenommen, in diesem Jahr seien es 450 Flüchtlinge, sagte Frank Thomann vom Bereich für Soziales und Gesundheit. Damit habe die Stadt ihr Kontingent bereits erfüllt.

Mit der neuen Unterkunft sollen vor allem die anderen über die Stadt verteilten Quartiere entlastet werden, sagte der Beigeordnete für Soziales, Mike Schubert (SPD). Die Unterkünfte seien derzeit zu 73 Prozent ausgelastet. Trotzdem sei eine neue Unterkunft nötig, um die Situation zu entspannen – auch mit Blick auf die Zukunft: Ende 2018 soll die Flüchtlingsunterkunft im Alten Landtag auf dem Brauhausberg, wo derzeit 325 Menschen leben, geschlossen werden. Dafür müsse Ersatz gefunden werden.

Die Sanierung des Hauses in der Marquardter Chaussee kostete etwa 500 000 Euro. Die Kosten für die Unterbringung und Betreuung belaufen sich laut dem Ergebnis des Vergabeverfahrens auf 1,4 Millionen Euro bis Ende 2018. Die Unterkunft ist die zweite neue in diesem Jahr. Im März war im Handelshof ein Heim für bis zu 142 Personen eröffnet worden.

Sarah Stoffers

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