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Landeshauptstadt: Fliegende Pferde

Rote Kaserne: Boumann-Skulptur wird saniert

Bornstedter Feld - Zwei je 350 Kilogramm schwere Pferdekopf-Figuren aus Ummendorfer Sandstein wurden gestern mit einem Kran auf das Dach des ehemaligen Kammergebäudes der Roten Kasernen gehoben. Die Pferdeköpfe gehören zu den erneuerten Teilen einer von Georg Friedrich Boumann geschaffenen Skulptur aus der Zeit Friedrichs II., die derzeit von der Naturstein Potsdam GmbH restauriert wird. Die Figurengruppe mit Kanonen und Pferden schmückte ursprünglich die Kaserne des IV. Artillerieregiments in Berlin am Kupfergraben und wurde nach dem Umzug der Garnison nach Potsdam gebracht. Die Mitte der Plastik wird durch einen Steinpfeiler mit der Krone, dem königlichen Namenszug und der Inschrift „Anno 1773“ gebildet.

Saniert und vermarktet wird das 1882 nach Plänen des Garnisonbauinspektor Robert Klingelhöffer errichtete Kammergebäude unter dem Namen „Chateau Palmeraie“ (Schloss Palmenhain) durch die Firma Terraplan. 27 Wohnungen mit bis zu vier Meter Deckenhöhe sowie vier „Maison privée“ (Städtehäuser) in der dahinter befindlichen ehemaligen Kasernen-Bäckerei sollen entstehen. Über vier Millionen Euro kostet die Investition, noch „in diesem Sommer“ soll die Sanierung abgeschlossen sein, informierte gestern vor Ort Bauleiterin Kathrin Görlitz.

Die Steinmetze Kai Roetker und Andreas Klein schufen die beiden je etwa 10 000 Euro teuren Pferdeköpfe in eineinhalbmonatiger Arbeit. Für Steinbildhauer Klein war es nach 25 Jahren im Beruf dennoch das erste Mal, dass er einen Pferdekopf aus einem Sandsteinblock zu schlagen hatte. Er unternahm anatomische Studien, besah sich echte Pferde auf der Weide und nahm sich die Sandstein-Pferde in der Skulptur am Kutschstall am Alten Markt zum Vorbild. Auf die Frage, ob sie von der Steinbildhauerei leben könnten, antwortete Andreas Klein lachend: „Noch leben wir.“ gb

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