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Maik N. engagiert sich bei der Freiwilligen Feuerwehr in Marwitz (Oberhavel). Und er unterstützt die NPD vor Ort.

© dpa

Feuerwehr-Einsätze in Brandenburg: Hauptstadt des Fehlalarms

Nirgends in Brandenburg rückt die Feuerwehr so häufig umsonst aus wie in Potsdam. Warum das so ist.

Von Katharina Wiechers

In Potsdam gehen brandenburgweit die meisten Fehlalarme bei der Feuerwehr ein. 2015 wurden 822 solcher Einsätze in der Landeshauptstadt registriert, wie aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der CDU-Fraktion im Brandenburger Landtag hervorgeht. Danach folgt mit großem Abstand der Landkreis Oder-Spree mit 482 Einsätzen auf Platz zwei. Die wenigsten Fehlalarmierungen gab es 2015 in der Stadt Brandenburg/Havel – dort wurde die Feuerwehr 52 Mal gerufen, obwohl es unnötig gewesen wäre.

Hintergrund für den Spitzenplatz bei den Fehlalarmen, den Potsdam schon seit Jahren innehat, ist die Tatsache, dass es in Potsdam besonders viele Gebäude mit Brandmeldeanlagen gibt, wie das Innenministerium auf Nachfrage mitteilte. Tatsächlich waren 713 der 822 Fehlalarme im vergangenen Jahr auf Brandmeldeanlagen, die ausgelöst hatten, obwohl es kein Feuer gab, zurückzuführen. In 102 Fällen handelte es sich um sogenannten blinden – also versehentlich ausgelösten – Alarm, in nur sieben Fällen wurde die Feuerwehr aus Böswilligkeit gerufen, obwohl gar kein Einsatz nötig war.

Bei der Zahl der Brandeinsätze rangierte die Potsdamer Feuerwehr im vergangenen Jahr hingegen im Mittelfeld unter den 18 Brandenburger Landkreisen und kreisfreien Städten – die Landeshauptstadt belegte mit 295 Einsätzen den elften Platz. Am häufigsten musste die Feuerwehr im Landkreis Teltow-Fläming zu Löscheinsätzen ausrücken, dort brannte es im vergangenen Jahr 629 Mal. Am seltensten brannte es hingegen in Brandenburg/Havel.

Mehr Brandeinsätze und technische Dienstleistungen der Feuerwehr in Potsdam

Von den 295 Löscheinsätzen in Potsdam handelte es sich den Daten des Innenministeriums zufolge in 241 Fällen um sogenannte Kleinbrände. 37 Fälle wurden als „Mittelbrände“ eingestuft, 17 als Großbrände. Im Vergleich zu den Vorjahren waren dies deutlich mehr Brandeinsätze in Potsdam. 2015 waren es noch 100 weniger, 2013 insgesamt 65 weniger. Auch die Zahl der technischen Dienstleistungen durch die Feuerwehr – dazu zählen unter anderem Ölspur- oder Sturmschadenbeseitigung – ist in Potsdam stark gestiegen. 2014 rückten die Einsatzkräfte 1168 Mal wegen eines solchen Alarms aus, 2015 waren es mit 1553 fast 400 Einsätze mehr. Gleichzeitig stieg auch die Zahl der Männer und Frauen, die bei der Feuerwehr in Potsdam aktiv sind. 2014 waren 549 bei der Freiwilligen und der Berufsfeuerwehr aktiv, 2015 waren es mit 576 etwas mehr.

Auch die durchschnittliche Ausrückzeit wurde von der CDU in ihrer Großen Anfrage an die Landesregierung abgefragt. Bei der Potsdamer Berufsfeuerwehr lag diese demzufolge bei 2 Minuten und 51 Sekunden, bei der Freiwilligen Feuerwehr bei 7 Minuten und 16 Sekunden. Die durchschnittliche Eintreffzeit lag bei der Potsdam Berufsfeuerwehr bei 8 Minuten und 51 Sekunden, bei der Freiwilligen bei 12 Minuten und 33 Sekunden. Ein Vergleich zu den Vorjahren wurde in Bezug auf diese Zeiten nicht angegeben. (mit dpa)

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