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Festival: So wird die "Stadt für eine Nacht"

Mit einem reichhaltigen Programm feiert die „Stadt für eine Nacht“ den zehnten Geburtstag. Die PNN geben einen Überblick.

Von Birte Förster

Potsdam - Zehn lautet die zentrale Zahl, die sich in diversen Formen bei der diesjährigen „Stadt für eine Nacht“ wiederfindet. Denn zum zehnten Mal findet das Festival vom 31. August bis zum 1. September statt. Das Kunst- und Kulturquartier Schiffbauergasse bietet von Samstag um 14 Uhr bis Sonntagmorgen um 6 Uhr ein reichhaltiges Programm aus Tanz, Theater und Musik. Alle Angebote sind für die Besucher kostenlos. „Wir wollen alle und jeden erreichen“, sagte Birgit-Katharine Seemann, Fachbereichsleiterin Kultur und Medien, bei der Programmvorstellung am Dienstag im Hans Otto Theater. In den vergangenen Jahren seien jeweils etwa 30.000 Besucher zur „Stadt für eine Nacht“ gekommen.

Besondere Jubiläumsangebote

Die „Stadt für eine Nacht“ sei das „größte Kulturfestival in der Region“, sagte Kulturbeigeordnete Noosha Aubel bei der Programmvorstellung. Wie sich das Festival dahingehend entwickelt hat, können die Gäste in einem Filmcontainer erfahren. Dort zu sehen sind Bilder und Videos der vergangenen neun Ausgaben. Und das Vokalensemble des Rechenzentrums präsentiert passend zum zehnten Geburtstag ihr Kurzprogramm 1010DIGITI. Von 19.30 bis 20 Uhr stehen die zehn Sänger des Ensembles auf der Bühne des T-Werks. Ihre Lieder widmen sie der Datenverarbeitung. Zum Jubiläum können sich die Gäste außerdem einem zehnminütigen Blickkontakt mit einem Clown stellen. Veranstaltet wird diese Begegnung der besonderen Art von der Remise, einer Werkstatt für Clownforschung, beheimatet in Potsdam-West. Mit nicht mehr und nicht weniger als zehn Regeln liefert das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DifE) außerdem Hinweise für eine gesunde Ernährung und klärt über gängige Ernährungsmythen auf. Der Verein proWissen widmet sich unter dem Motto „10x anders leben“ Forschungsansätzen zu zeitgemäßen, globalen Fragen. In der Schinkelhalle erfahren die Besucher von 14 bis 23.55 Uhr die zehn Wohltaten der östlichen Philosophie. In einem Feuer-Ritual um Mitternacht wird dann ein buddhistischer Mönch aus dem Kringellocken Kloster alle Wünsche und Hoffnungen der Besucher mit seinem Segen auf eine Reise schicken.

Theater und Ausstellung

Das Hans Otto Theater (HOT) zeigt im Rahmen der „Stadt für eine Nacht“ erfolgreiche Inszenierungen aus der vergangenen Spielzeit. In der Reithalle wird von 20 bis 21.20 Uhr erneut „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ aufgeführt sowie „Kabale und Liebe“ von 21 bis 23.45 Uhr im Großen Haus. Bei der Bartleby-Performance im Foyer der Reithalle können die Besucher von 15 bis 23 Uhr zusammen mit den Schauspielern der Verweigerung frönen. „Sie sind herzlich eingeladen, mit ihnen zusammen die Welt zu verweigern“, sagte HOT-Intendantin Bettina Jahnke bei der Programmvorstellung. Außerdem können die Besucher in mehreren Führungen den ansonsten verborgenen Bereich hinter der Bühne im Großen Haus besichtigen.

Mit einer neuen Ausstellung, die am Vorabend eröffnet wird, präsentiert sich auch der Kunstraum Potsdam bei der „Stadt für eine Nacht“. Unter dem Titel „RealitätsCheck“ erkunden verschiedene Künstler die Vielschichtigkeit von Realität und Realitätswahrnehmung. Dabei geht es auch um die Nutzung und Instrumentalisierung von Informationen. Zu sehen sind die Werke von 14 bis 20 Uhr.

Musik und Tanz

Auch klanglich ist einiges geboten: In der Waschhaus Arena präsentiert sich von 16 bis 16.30 Uhr das interkulturelle Musikprojekt „Heimatsounds“ mit deutschen, arabischen und französischen Volksliedern sowie internationalen Rock- und Popsongs. Cathrin Pfeiffer’s Trezoulé ist von 19 bis 21.30 Uhr im Theaterschiff Unterdeck mit tranceartigen Melodien und dynamischer Instrumentalmusik zu hören. Wer noch bis in die frühen Morgenstunden wach bleibt, kann den Elektro-, Funk- und Soultracks von Ole und Niklas, einem DJ und einem Saxophonisten, lauschen. Von 1 bis 5 Uhr spielen die beiden im Waschhaus-Sommergarten.

Experimentelle Tanzchoreographien sind ebenso Teil dieser Nacht. In „R. OSA“, einer One-Woman-Show, geht es um den Ausdruck des Körpers und die Rolle der Frau. Zu sehen ist das Stück von 20 bis 20.45 Uhr auf der fabrik-Bühne. Eine besondere Solotanzperformance liefert auch Markéta Stránská, ebenfalls auf der fabrik-Bühne. Von 18 bis 19 Uhr tanzt sie mit einem Bein, einer Beinprothese und zwei Gehhilfen. Der Tänzerin kommt es auf den Umgang mit Grenzen und Möglichkeiten an, außerdem möchte sie Stereotypen thematisieren. Aber auch die Besucher selbst sind in puncto Tanz gefragt. Von 14 bis 16 Uhr können sie sich im Tangotanzen am Ufer des Tiefen Sees üben. Workshops in Zeitgenössischem Tanz und Jazz-Tanz, bei denen es darum geht, mit Bewegungsmustern zu experimentieren, finden im fabrik-Studiohaus um 16.30 und um 17 Uhr statt.

Weitere Mitmachaktionen

Auch bei einem Sprung ins kühle Wasser des Tiefen Sees können sich die Besucher kreativ ausleben. Der Lindenpark Potsdam veranstaltet wieder das Lake Jumping, bei dem die Teilnehmer kunstvoll mit „Allem, was Rollen hat“ über eine Rampe in den See springen können. Bei einer Rallye durch das Kunst- und Kulturquartier Schiffbauergasse müssen die Teilnehmer verschiedene Aufgaben lösen und können dabei besondere Ecken in dem Quartier entdecken. Die Rallyes beginnen jeweils um 17, 19 und 21 Uhr am Info-Stand.

Das ausführliche Programm der „Stadt für eine Nacht“ ist auf der Internetseite www.stadtfuereinenacht.de zu finden.

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