Landeshauptstadt: Fall Uwe D.: Emittlungen eingestellt Disziplinarverfahren der Kirche dauert an

Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen den früheren Potsdamer Jugendpfarrer Uwe D. wegen des Verdachts der Misshandlung von Schutzbefohlenen eingestellt. Das bestätigte der Ralf Roggenbuck, Sprecher der Justizbehörde, den PNN auf Anfrage. „Es hat nicht genügend Anlass zur Erhebung einer öffentlichen Klage gegeben.“ Weitere Details wollte Roggenbuck nicht nennen. Eltern hatten Uwe D. vorgeworfen, Kinder in der evangelischen Heilig-Kreuz-Kita in der Kiezstraße misshandelt zu haben. Inzwischen hat er in der Kita Hausverbot.

Im Fall Uwe D., der alle Vorwürfe stets bestritten hat, ist es nicht die erste Einstellung eines Ermittlungsverfahrens. Andere Strafanzeigen, auch zu sexuellen Missbrauchsvorwürfen gegen den 77-jährigen Mann, wurden nicht verfolgt, weil die vermuteten Vorfälle bis zu 30 Jahre zurück liegen und damit laut Staatsanwaltschaft verjährt waren.

Allerdings bestätigte der Sprecher der zuständigen Landeskirche, Volker Jastrzembski, dass ein Disziplinarverfahren des zuständigen Konsistoriums wegen der Vorwürfe gegen Uwe D. noch andauert. „Es gibt hier leider noch keine Ergebnisse.“ Allerdings würden bei diesem Verfahren – bei dem D. beispielsweise die Kürzung seiner Pension droht – die Vorwürfe nicht verjähren, sagte Jastrzembski.

Keine Angaben machte Jastrzembski zum seit Winter schwelenden Streit zwischen dem Kirchenrat von Uwe D.s früherer Heilig-Kreuz-Gemeinde und Potsdams oberstem Kirchenmann, Superintendent Joachim Zehner. Zehner hatte die Auflösung des Kirchenrats gefordert, weil der nicht angemessen mit den Vorwürfen umgegangen sei. Die Landeskirche hatte erklärt, Uwe D. müsse seine Gemeindewohnung in der Kiezstraße verlassen. Der Kirchenrat hatte dagegen eine öffentliche Entschuldigung von Zehner gefordert, weil sich kein Vorwurf gegen Uwe D. bestätigt habe. HK