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Fakten zum Quartier: Lazarett und Waldpark Dr. Sinn: Ein Haus mit wechselhafter Geschichte

Die Geschichte des Lazaretts reicht über 100 Jahre zurück: 1905 erwarb der Aachener Nervenarzt Richard Sinn das Grundstück, um dort ein Sanatorium für Patienten aus „gebildeten Ständen“ zu errichten. Das 1907 vom Architekten Richard Riemerschmied fertiggestellte Haus gilt als größtes Einzelgebäude des Jugendstils in Potsdam.

Die Geschichte des Lazaretts reicht über 100 Jahre zurück: 1905 erwarb der Aachener Nervenarzt Richard Sinn das Grundstück, um dort ein Sanatorium für Patienten aus „gebildeten Ständen“ zu errichten. Das 1907 vom Architekten Richard Riemerschmied fertiggestellte Haus gilt als größtes Einzelgebäude des Jugendstils in Potsdam. Während des Zweiten Weltkriegs internierte die Gestapo hier Hitler-Gegner, unter ihnen den Großindustriellen Fritz Thyssen oder den französischen Premierminister Edouard Herriot. Nach 1945 beschlagnahmte die sowjetische Militärverwaltung das Gelände und nutzte es als Lazarett, ebenso wie die NVA ab 1956. Behandelt wurden auch Flüchtlinge, die durch Schüsse von DDR-Grenzern verletzt wurden. 1992 machten die Nachfahren von Sinn Rückübertragungsansprüche geltend, diese wurden jedoch mit Berufung auf Militärrecht abgelehnt. Von 1995 bis 2008 war das Areal Sitz der Potsdamer Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde, danach war es lange für die Öffentlichkeit verschlossen, bis das Bauunternehmen Kirsch und Drechsler die Altbauten restaurierte. In direkter Umgebung liegen ein Ärztehaus, drei Schulen und zwei Kitas. Etwa einen Kilometer entfernt ist der Johannes-Kepler-Platz mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, von dem aus mehrere Bus- und Tram-Verbindungen Richtung Zentrum führen. 

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