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Landeshauptstadt: Ertrunken am 28. 7. 1964

Rainer Gneiser versuchte im Frühjahr 1962 zum ersten Mal, aus der eingemauerten DDR zu flüchten. Er wollte über die Ostsee in den Westen gelangen, wurde jedoch festgenommen und wegen „versuchten illegalen Verlassens der DDR“ zu einer Gefängnisstrafe von zehn Monaten verurteilt.

Rainer Gneiser versuchte im Frühjahr 1962 zum ersten Mal, aus der eingemauerten DDR zu flüchten. Er wollte über die Ostsee in den Westen gelangen, wurde jedoch festgenommen und wegen „versuchten illegalen Verlassens der DDR“ zu einer Gefängnisstrafe von zehn Monaten verurteilt. Nachdem er die Haft verbüßt hatte, kehrte er nach Freiberg zurück, war aber offenbar nach wie vor fest entschlossen, in den Westen zu gehen. In dem gleichaltrigen Norbert Wolscht, den er seit der Schulzeit kannte, fand er einen Gleichgesinnten. Seit dem Sommer sollen die beiden Jugendlichen Pläne geschmiedet und ihre Flucht vorbereitet haben, die unter Wasser durch die Havel von Potsdam nach West-Berlin führen sollte. Als sie mit Sauerstoffgeräten und Taucheranzügen ausgestattet ihr Vorhaben verwirklichen wollten, ertranken sie in der Nacht zum 28. Juli 1964 unter unbekannten Umständen.

Während Norbert Wolscht noch am selben Tag tot aufgefunden wurde, blieb Rainer Gneiser zunächst verschwunden. Erst am 5. August wurde seine Leiche am Babelsberger Ufer der Havel entdeckt und aus dem Wasser geborgen.

Wir erinnern bis zum 13. August an Opfer der Berliner Mauer. Quelle: Maria Nooke/Hans- Hermann Hertle: Die Todesopfer am Aussenring der Berliner Mauer 1961 - 1989.

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