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Genug Platz für die Müllabfuhr? Der Streit um die Zeppelinstraße wird an immer neuen Fronten ausgetragen.

© S. Gabsch

Erneute Debatte zur Zeppelinstraße: Einengung sorgt weiter für Kritik

Nach der Ankündigung der Stadt, die testweise Verengung der Zeppelinstraße möglicherweise zu verlängern, geht die Debatte um Sinn oder Unsinn des Projekts weiter.

Potsdam-West - Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam, die den Versuch seit Monaten kritisiert, warnte auf PNN-Anfrage davor, dass die Umweltbelastung in die angrenzenden Wohngebiete verlagert werden könnte, weil sich auch der Wirtschaftsverkehr alternative Wegestrecken suche: „Der Schleichverkehr wird zunehmend ein Problem.“

In der ersten Bilanz des seit Anfang Juli laufenden Versuchs hatte Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) wie berichtet am Dienstag eingeräumt, dass gerade in der Geschwister-Scholl- Straße teils 35 Prozent mehr Autos registriert würden. Hier wolle man nachbessern. Ansonsten hatte Rubelt aber ein überwiegend positives Fazit gezogen: Das Hauptziel, weniger Abgasbelastung auf der Bundesstraße, sei erreicht worden. Denn wegen der Verengung seien dort teils bis zu 4000 Autos pro Tag weniger unterwegs, früher waren es um die 27 000 Fahrzeuge.

Mit dem Projekt beschäftigte sich am Dienstagabend auch der Bauausschuss. Der Modellversuch solle planmäßig fortgesetzt werden, so der Tenor der Beratung. Angesichts der wochenlangen Baustelle auf der Bundesstraße in Geltow seien die Daten aber noch nicht aussagekräftig genug, beklagte der Ausschussvorsitzende Ralf Jäkel (Linke). Er wünschte sich darüber hinaus eine Untersuchung, ob die Einengung der Zeppelinstraße für Rückstaus auf der Langen Brücke und um das Leipziger Dreieck verantwortlich sei. Matthias Finken (CDU) forderte, auch die Bedürfnisse von Lieferanten zu berücksichtigen. Laut Angaben der Bauverwaltung seien die Lieferbuchten in der Zeppelinstraße zusätzlich markiert worden, damit sie nicht zugeparkt werden.

Zu Wort meldete sich auch die Bürgermeisterin der Gemeinde Schwielowsee, Kerstin Hoppe (CDU), die auch für Geltow zuständig ist. Den PNN sagte sie auf Anfrage, die Probleme ihrer Gemeinde mit dem Versuch – von einer sogenannten Pförtnerampel am Stadteingang zur Zeppelinstraße besteht gerade am Morgen ein großer Rückstau – bestünden weiter. Vor allem sei eine extra Busspur nötig, die Potsdam schon lange angekündigt habe. Rubelt hofft, dass der Baustart dafür Ende 2018 erfolgen kann – zuvor sei ein umfangreiches Genehmigungsverfahrens nötig, so der Dezernent.

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