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Entwicklung von Krampnitz: Sorgen um die Existenz

Einige Krampnitz-Anrainer klagen gegen die Pläne für das neue Viertel. Nun wird das Urteil erwartet.

Krampnitz - Die von mehreren Anrainern eingereichte Klage gegen die Entwicklungssatzung für das geplante neue Stadtviertel in Krampnitz könnte bald entschieden sein. In einer Mitteilung für den heute tagenden Hauptausschuss der Stadtverordneten teilte die Bauverwaltung mit, eine erste Ankündigung des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Berlin-Brandenburg lasse eine Entscheidung „voraussichtlich um den Jahreswechsel 2015/2016 erwarten“. Wie berichtet sehen zum Beispiel Bauern vor Ort ihre Existenz bedroht, weil sie auf Flächen verzichten müssten und aus ihrer Sicht nur eine unzureichende Entschädigung dafür erhalten.

Noch unentschieden ist, ob der kommunale Entwicklungsträger für Krampnitz und die früheren Käufer des Kasernen- Areals, die sogenannte TG Potsdam, ihre jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen beenden und gemeinsam in das Gebiet investieren. Die vom OVG angeregten Verhandlungen dazu laufen, teilte die Bauverwaltung mit – beide Seiten haben Stillschweigen vereinbart, wie es gegenüber den PNN hieß. Eine Einigung soll unter anderem über einen städtebaulichen Vertrag erzielt werden, mit dem Potsdam den Investor zwingen könnte, bestimmte Entwicklungsziele verbindlich umzusetzen – so soll Krampnitz ein besonders umweltfreundlicher und energieeffizienter Stadtteil werden. Einen früheren städtebaulichen Vertrag mit der TG hatte die Stadt schon vor Jahren nach der sogenannten Krampnitz-Affäre gekündigt, bei der es um die zu einem ungewöhnlich günstig erscheinenden Preis und unter dubiosen Umständen verkaufte Landesimmobilie ging. Eine versprochene Entwicklung zum Wohngebiet fand ebenso nicht statt – allerdings hat die TG inzwischen mit dem Leipziger Baulöwen Oliver Bechstedt einen neuen Eigner.

Skeptisch ist die alternative Fraktion Die Andere. Sie hat jüngst einen Antrag gestellt, alle Gespräche mit der TG zu beenden, um die Entwicklung in Eigenregie der Stadt voranzutreiben, auch wegen des Mangels an Wohnungen in Potsdam. Nächste Woche wird der Antrag, über den die Stadtverordneten noch abstimmen, erstmals im Finanzausschuss beraten.HK

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