Engpass bei Coronatests: Stadt sucht Zwischenlösung für Hausärzte
Potsdams Hausärzten fehlen teils Schutzausrüstungen und Abstrichröhrchen. Die Verwaltung kündigt eine Behelfslösung an
Potsdam - Potsdam will den Engpass bei Coronatests beheben. Wie berichtet können zahlreiche Hausärzte im Verdachtsfall nicht testen, weil sie die notwendige Schutzausrüstung nicht haben und wegen der großen Nachfrage auch nicht bestellen können. Ähnliches gilt für die Abstrich-Röhrchen, die teilweise selbst im Ärztlichen Bereitschaftsdienst nicht mehr zur Verfügung stehen. Diese Lage sei kritisch und müsse verändert werden.
Daher habe eine Expertengruppe einen Vorschlag für einen „Bypass“ – also eine Zwischenlösung – vorbereitet, der funktionieren soll, bis die niedergelassenen Ärzte wieder handlungsfähig seien, sagte Potsdams Gesundheitsbeigeordnete Brigitte Meier (SPD) am Donnerstag vor der Presse.
Zentrale Teststelle oder mobile Teams im Gespräch
Wie der „Bypass“ für die Coronatests konkret aussehen könnte, wollte sie noch nicht sagen. Dies will die Stadt am Freitag bekannt geben. Klar sei aber, so Meier, dass die Hausärzte nicht dauerhaft aus der Verantwortung genommen würden. Die Stadt werde bei Tests dezidiert nachfragen, welcher Hausarzt den Patienten abgelehnt habe. Sie verstehe zwar die schwierige Lage der Ärzte, diese dürften sich jedoch auch nicht wegducken. Ob es eine zentrale Teststelle geben wird oder mobile Teams der Potsdamer Gesundheitsbehörde – dies hatte die Kassenärztliche Vereinigung befürwortet – sei noch nicht spruchreif, so Meier. Der Infektiologie-Oberarzt des Bergmann-Klinikums Tillmann Schumacher sagte, derzeit führe das Klinikum täglich „mehrere Dutzend“ Coronatests durch. Kapazitätsprobleme der Referenzlabors, die dazu führten, dass Tests abgelehnt würden, seien ihm und der Stadt nicht bekannt, sagte Schumacher.
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