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Kerzen und Kuscheltiere für Elias, Mohamed und die vermisste Inga am Bürgerhaus Schlaatz.

© dpa

Elias und Mohamed: Ermittlungen in Brandenburg: Ermittlerkreise: Kinderpornos auf Computern von Silvio S. gefunden

Der mutmaßliche Mörder von Mohamed (4) und Elias (6) schweigt weiter zu seinen Taten. Doch es kommen immer weitere Details ans Licht.

Potsdam/Berlin - Auf den Computern des mutmaßlichen Doppelmörders Silvio S. ist kinderpornografisches Material gefunden worden. Das erfuhren die PNN aus Ermittlerkreisen. Die Rechner waren bei der Wohnungsdurchsuchung im elterlichen Haus in Kaltenborn (Teltow-Flämig) beschlagnahmt worden. Weitere Details dazu wurden noch nicht bekannt. Der 32-jährige Mann hatte wie berichtet in der vergangenen Woche gestanden, den vier Jahre alten Mohamed aus Berlin und auch den sechsjährigen Elias aus Potsdam getötet zu haben.

Silvio S. schweigt nun

Der mutmaßliche Mörder schweigt weiterhin zu seinen Taten. "Bislang haben wir keine weitere Aussage des Mannes", sagte der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Christoph Lange, am Montag. Im Vordergrund stehe nun die Rekonstruktion des Mordes an Elias. "Wir benötigen die detaillierten Erkenntnisse der Rechtsmedizin, wie der Junge zu Tode gekommen ist", sagte Lange. Erst dann könne ein erweiterter Haftbefehl gegen den 32-jährigen Tatverdächtigen beantragt werden. 

Die Brandenburger Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen in den beiden Mordfällen am Montag von den Berliner Kollegen übernommen, weil beide Kinder in Brandenburg getötet wurden. Der mutmaßliche Doppelmörder, der nach seiner Festnahme am Donnerstag beide Taten gestanden und nur im Fall Mohamed umfangreiche Angaben gemacht hatte, soll in die Haftanstalt Brandenburg/Havel überführt werden.

Weitere Fälle geprüft

"Die Soko Mohamed ist aufgelöst", sagte der Berliner Polizeisprecher Stefan Redlich am Montag. "Wir ermitteln weiter wegen Mohamed bei der 8. Mordkommission, aber im Auftrag der Potsdamer Staatsanwaltschaft." Nach Angaben von Redlich überprüft die Berliner Polizei auch in all ihren Fällen von vermissten Kindern, ob es Zusammenhänge zum mutmaßlichen Mörder von Mohamed und Elias geben könnte. Dafür stehen auch die Ermittler der seit sechs Monaten vermissten Inga aus Sachsen-Anhalt weiter im Kontakt zu den Fahndern in Berlin und Brandenburg. Es gebe aber keinen Hinweis auf einen Zusammenhang mit der Ermordung der beiden Jungen Elias und Mohamed, teilte die Polizei in Magdeburg am Montag mit. Das Mädchen Inga aus Schönebeck im Salzlandkreis war am Anfang Mai im Alter von 5 Jahren in einem Wald bei Stendal verschwunden.

Trauerveranstaltung der Stadt Potsdam

Die Stadt Potsdam lädt zu einer öffentlichen Gedenkfeier für Elias ein: Sie soll am 3. November um 18 Uhr vor dem Bürgerhaus am Schlaatz, Schilfhof 28, stattfinden. Alle Potsdamerinnen und Potsdamer seien herzlich eingeladen, heißt es von der Stadt. „Indem wir gemeinsam zusammenkommen, geben wir der Trauer einen Raum“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs.

Zur Anerkennung und Auszahlung der Belohnung komme es frühestens nach Rechtskraft des Urteils, erläuterte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Montag. In Medien war bereits darüber spekuliert worden, ob der Mutter des mutmaßlichen Mörders von Mohamed die für Hinweise auf den Täter ausgesetzte Belohnung von insgesamt 20 000 Euro zusteht.

Hinweise aus dem familiären Umfeld

Die Mutter hatte der Polizei den entscheidenden Hinweis zu dem 32-Jährigen gegeben. Nach Angaben der Polizei kam ein erster Hinweis auf den 32-Jährigen aber bereits davor ebenfalls aus dem familiären Umfeld. Der Ex-Schwager sei sich jedoch nicht sicher gewesen, ob der auf den Fahndungsfotos abgebildete Mann tatsächlich der später Festgenommene war. (PNN/dpa)

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Stefan Engelbrecht, Klaus Peters

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