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Potsdam ist ein beliebtes Reiseziel. Aber das Reiseerlebnis soll sich wandeln.

© Ottmar Winter

Update

Dienstag, 28. Januar 2020: Das ist heute in Potsdam wichtig

Heute kann man in Potsdam ganz schön rumkommen. Überall ist was los - und so soll es bleiben und doch anders werden. Und es gibt immerhin eine gute Nachricht nach der Cyber-Attacke.

Potsdam - Potsdam ist ein beliebtes Reiseziel. Tolle Schlösser, prima Parks und überhaupt gibt es in unserer Stadt jede Menge zu besichtigen und zu erleben. Alle sollten Potsdam besuchen. Herzlich willkommen! Und natürlich wird immer daran gearbeitet, die Stadt noch besuchenswerter zu machen. Aber was ist eigentlich mit uns? Wir, die wir hier leben? Sind wir nur Statisten in einer Art preußischen Disneyland? Und wollen das die Touristen aus aller Welt überhaupt? Nein, natürlich nicht! Und damit dieser Eindruck gar nicht erst entsteht, will man heute beim Tourismustag auf Hermannswerder unter anderem einen neuen Weg einschlagen, zumindest besprechen. Das Zauberwort heißt "Resonanztourismus". Gemeint ist, dass man Gäste und Bewohner füreinander sensibilisiert, "Touristen, Gastgeber und Einwohner gemeinsam in den Mittelpunkt" stellt. Es geht darum, eine Beziehung zwischen allen Parteien aufzubauen und Touristen "Mikroerlebnisse und authentische Reiserfahrungen" in Potsdam zu ermöglichen. Klingt doch gar nicht schlecht.

Erste Ansichten des Bergviertels

Da wir gerade von besichtigen reden: Heute Abend werden erstmals Ergebnisse des Realisierungswettbewerbs für das Bergviertel in Krampnitz vorgestellt. Derzeit stehen dort denkmalgeschützte Häuser aus den 1930er Jahren, die leer stehen. Einige davon sind nicht mehr zu retten, andere sollen saniert werden. Zukünftig sollen hier Doppel- und Mehrfamilienhäuser stehen.

Update Rathaus

Nach der Cyber-Attacke ist und bleibt die Stadtverwaltung Potsdam weiterhin vom Internet getrennt. 

Die gute Nachricht: Wie das Rathaus gestern mitteilte, wurden bei dem Hacker-Angriff keine Daten abgegriffen. 

Insgesamt seien "mehr als 20 IT-Spezialisten mit dem Beheben der Probleme und dem Scannen der Systeme in der Verwaltung beschäftigt", heißt es.

Die gekappte Internetverbindung hat auch Auswirkungen auf die Volkshochschule im Bildungsforum (VHS). Auch sie ist derzeit offline. Anmeldungen für Kurse der VHS können daher derzeit nur persönlich oder telefonisch entgegengenommen werden. Auch die Bezahlung der Kursgebühren ist derzeit nur bar möglich. Das Unterrichtsgeschehen läuft unterdessen weiter - analog und digital.

Wissenschaft auf Rädern

Vermutlich eine bessere Interverbindung gibt es im Innotruck am Brandenburger Tor. Dort können sich Interessierte heute Mittag von 12.30 Uhr bis 14 Uhr kostenfrei darüber informieren, welche Rolle naturwissenschaftlich-technische Entwicklungen im Alltag spielen und warum Innovationen für künftigen Wohlstand und eine steigende Lebensqualität wichtig sind. Das Angebot richtet sich zuallererst an Jugendliche, aber auch als Berufsjugendlicher oder einfacher Interessierter kann man dort natürlich reingucken.

Muslime in Brandenburg

Das Haus der Brandenburg-Preußischen Geschichte ist noch bis September für den Besucherverkehr gesperrt. Grund sind Bauarbeiten. Es gibt jedoch Ausnahmen: Für Sonderveranstaltungen werden die Tore geöffnet. So auch heute. Yunus Yaldiz wird heute ab 18.15 Uhr die Geschichte der Muslime Brandenburgs beleuchten. Und die ist umfangreich, aber zum größten Teil unbekannt. Oder wussten Sie, dass die erste Moschee in Deutschland im brandenburgischen Wünsdorf (Teltow Fläming) gebaut wurde? Aber Yaldiz wird nicht nur zurück schauen, sondern auch die gegenwärtige Lebenswirklichkeit unserer muslimischen Mitbürger betrachten. Der Zutritt zu der Veranstaltung des Historischen Instituts der Universität Potsdam in Kooperation mit dem HBPG ist kostenlos.

Rentner und die Steuererklärung

Wie ist das eigentlich als Rentner mit der Steuererklärung? Muss man eine abgeben? Gute Frage, wir wissen es nicht. Wir sollten daher heute um 16.30 Uhr auch zum Vortrag "Rente & Steuern - was muss ich wissen?" in der Auskunfts- und Beratungsstelle Potsdam gehen.

Die Veranstaltung dauert etwa zwei Stunden. Die Teilnahme und Informationsmaterialien sind kostenlos, um Anmeldung wird jedoch gebeten. Tel.: 0331 2301-0 oder per E-Mail an kundenservice@drv-berlin-brandenburg.de.

Das Besondere im Alltag

Wer hat schon mal gewagt, seinen Alltag mit einem soziologischen Blick zu betrachten? In ihrem Buch „Soziologische Momente im Alltag – von der Sauna bis zur Kirchenbank“ beschreiben Raimund Haindorfer, Maria Schlechter und Lena Seewann spannende Einsichten zu alltäglichen Erlebnissen. Ihr Buch stellen sie heute um 16.30 Uhr im Haus 6 auf dem Campus Griebnitzsee, August-Bebel-Straße 89, vor.

Auch denjenigen, die nicht in der Tourismusbranche arbeiten, sei heute ein Ausflug nach Hermannswerder ans Herz gelegt. In der Aula des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder spricht Hans-Christian Stillmark von der Universität Potsdam um 19 Uhr zum Thema „Antike heute? Zur Mythos-Rezeption in der Gegenwartsliteratur“. Der Vortrag wird sich mit der Aufnahme von ausgewählten mythischen Gestalten in der jüngeren deutschen Gegenwartsdramatik beschäftigen.

Filmvorführung im Haus der Natur

Auf Grund der großen Nachfrage zeigt das Haus der Natur, Lindenstraße 34, am heutigen Dienstag um 19 Uhr noch einmal den Dokumentarfilm „Die Wiese“von Jan Haft. Der Film eröffnete am 15. Januar die diesjährige Ökofilmtour im Potsdamer Filmmuseum und erzählt vom Artenreichtum einer Wildwiese.

An den Film anschließend findet ein Publikumsgespräch statt. Der Eintritt ist frei.

Damals war's, Teil I

Vor 140 Jahren rollte erstmals eine Straßenbahn durch Potsdam. Na gut, sie wurde noch mit Pferden gezogen, aber sie rollte. Robert Leichsenring, Vorstandsmitglied des Vereins Historische Straßenbahn Potsdam e.V., wird heute ab 19 Uhr mit einem bildreichen Vortrag die Geschichte der Potsdamer Straßenbahn erzählen. Los geht's um 19 Uhr im Bürgerhaus am Schlaatz.

Das Liebesgeheimnis entschlüsseln

Vom Erkunden der Liebe und vor allem von einer Ehe erzählt der Dokumentarfilm „Szenen meiner Ehe“, den Regisseurin Katrin Schlösser heute um 18 Uhr im Filmmuseum Potsdam (Breite Straße 1A) vorstellt. Die Protagonisten Katrin und Lukas sehen sich zehn Jahre nach ihrer Affäre wieder – und die Gefühle sind wie eh und je. Kurz darauf folgt die Heirat. Um das Rätsel der Liebe zu erkunden, hält Katrin Momente ihrer Beziehung mit Lukas mit der Handykamera fest, die sie zu einem sehr persönlichen Dokumentarfilm montiert.

Ein Muss für Anime-Fans

Wer es im letzten September nicht zur Deutschlandpremiere von "One Piece: Stampede" ins Kino geschafft hat, der hat Glück. Heute Abend wird der Film nämlich für alle Fans als Auftakt der Anime Night 2020 erstmalig und einmalig in deutscher Synchronfassung auf der großen Leinwand im UCI in Potsdam gezeigt. Die Tickets kosten 12 Euro zzgl. Zuschläge.

Damals war's, Teil II

Detlef Kaminski ist den meisten Potsdamers sicher ein Begriff. Er galt als heimlicher Oberbürgermeister Potsdams. Und er war wirklich der starke Mann im Rathaus, in der ersten Stadtregierung der Nachwendejahre: Detlef Kaminski, Jahrgang 1954, SPD, 1989 hatte er in Potsdam den SED-Wahlbetrug mit aufgedeckt, er führte das Bauressort von 1990 bis 1998. Er war ein Machertyp, durchsetzungsstark, provokant. Sein Credo: „Viel Feind, viel Ehr.“ Er zog durch, was er für richtig hielt, gegen alle Widerstände. Das tat er auch ohne Rücksicht auf das Unesco-Weltkulturerbe. In seine Amtszeit fielen die Bausünden am Glienicker Horn und das bunkerartige Potsdam-Center, für die Potsdam beinahe den Welterbestatus verloren hätte. Dennoch hat Kaminski die Stadt geprägt, ist vieles davon bis heute sichtbar: Er war es, der die strengen Sanierungsgebiete für die barocke Innenstadt und das Holländische Viertel durchsetzte, die damals weitgehend ruinös waren. In seiner Amtszeit wurde das Kirchsteigfeld errichtet, das erste große neue Stadtviertel in Potsdam. Kaminski stürzte über eine Baufilz-Affäre. 1997 wurde publik, dass er sich bei einem Investor eine Eigentumswohnung hatte reservieren lassen, die er allerdings nie kaufte. Die Unterschrift reichte aber, dass er wegen Vorteilsnahme zu einer Geldstrafe verurteilt wurde - heute vor 22 Jahren wurde er als Baustadtrat abgewählt.

Zum Schluss das Wetter

Heute vor 17 Jahren wurden 14,2 Grad gemessen. Laut Potsdam-Institut für Klimafolgen war das der bisher zweitwärmste Tag im Januar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1893. Wärmer war es (bisher) mit 14,5 Grad nur noch am 10. Januar 1991. Und heute?Die Temperaturen werden heute keine neuen Rekorden aufstellen. Nur ganz vielleicht wird es überhaupt zweistellige Werte geben.  Ansonsten starten wir mit viel Regen am frühen Morgen, dann eine etwas trockenere Phase und dann wieder plitsch-platsch. Schön ist das nicht.

Korrektur: Detlef Kaminski ist nicht wie zuvor berichtet zu einer Bewährungsstrafe, sondern zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. Die Redaktion (30.1.2020)

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