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Ausgezeichnet. Bürgel-Schüler verteilen den Energiesparstempel.

© Gayane Arakelyan

Landeshauptstadt: Die Stromsparmeister

Potsdams Agenda-Schulen wurden ausgezeichnet

Bornstedter Feld - Der Einsatz hat sich gelohnt: Knapp 17 Tonnen Altpapier haben die Kinder der Potsdamer Bruno-H.- Bürgel-Grundschule in einem Jahr gesammelt. „Jeden Tag hat jeder ein bis zwei Kilo mitgebracht“, erzählt Viertklässlerin Nicola stolz. Auch Mitschülerin Helene nickt: „Mein Papa hat auf einmal 120 Kilo mit dem Fahrrad antransportiert“ – er hat die Umwelt gleich doppelt geschont. 836 Euro haben die Grundschüler verdient. Gestern konnten sie ihre Kasse um weitere 250 Euro aufstocken. Die Bürgel-Schule wurde neben der Käthe-Kollwitz-Oberschule für ihre Anstrengungen im Umweltschutz als „Agenda-Schule der Landeshauptstadt“ geehrt.

In der Orangerie der Biosphäre zeichnete Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) die Gewinner aus. Einen Sonderpreis erhielt die Comenius-Förderschule. Sie hatte die Jury mit einem Wasserprojekt überzeugt – alle Klassen nahmen dabei das Leben im und am Wasser unter die Lupe, die Neunt- und Zehntklässler bauten sogar eine Wasserorgel. Im zehnten Jahr des Wettbewerbs hatten sich zehn Potsdamer Schulen um den Titel beworben, so viele wie noch nie.

Aufgerufen zum Wettbewerb hatten neben dem Rathaus die Pro Potsdam und die Stadtwerke. Die Schulen konnten sich mit Projekten zum Thema Umweltschutz, Energieeinsparung und Gestaltung des Schulumfeldes bewerben – für die Käthe-Kollwitz-Oberschüler eine leichte Übung: Seit zehn Jahren nimmt die Schule am Wettbewerb teil. Diesmal testete das Energieteam den Stromspareffekt von Steckdosenleisten. Schiebt man dem Standby-Modus aller Schulelektronik mit den Leisten einen Riegel vor, könnte die Schule jährlich 185 Euro sparen. Schulleiter Werner Lindner ist überzeugt, dass sich die Leisten für viele Schulen lohnen würden. „Nächstes Jahr wollen wir das Projekt auf den Haushalt ausweiten“, sagte er. Dann sollen die Schüler zu Hause testen, wo Strom gespart werden kann, die Messgeräte sind schon da.

Auch andere Schulen konnten überzeugen: Die Waldstadt-Grundschüler sammelten Müll, die Priesterweg-Schüler lernten Greenpeace kennen, die Humboldtring-Schüler pflanzten Bäume, die Regenbogenschüler aus Fahrland Kräuter. Die Lenné-Schüler experimentierten mit Wasser, die Oberlinschüler zerlegten Elektroschrott und die Karl-Förster-Schüler debattierten über Atomenergie.

Wie man die Kraftwerke schneller abschalten könnte, machten die Kinder der Bruno-H.-Bürgel-Schule vor. Wenn sie keine Zeitungen sammeln, sparen sie Strom: In den Hofpausen kontrolliert das Umweltteam, ob in den Klassenzimmern das Licht aus ist. Tobias Reichelt

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