Debatte um Zukunft des Rechenzentrums hält an: Garnisonkirche: Potsdamer Linke will Verzicht auf Kirchenschiff

Potsdam - Nach der Ankündigung von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), dass das Künstlerquartier Rechenzentrum nach 2018 voraussichtlich für weitere fünf Jahre genutzt werden kann, wünschen sich die Linken weitere Zugeständnisse von der Stiftung Garnisonkirche.

Scharfenberg (Linke): Stiftung soll es bei Turmbau belassen

So sprach sich Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg am Montag dafür aus, dass es die Stiftung bei dem Turmbau belasse – für den Bau eines Kirchenschiffs müsste das Rechenzentrum abgerissen werden. „Ich kann mir die weitere Debatte nur so vorstellen, dass beides nebeneinander bestehen kann“, sagte Scharfenberg. Der Ansatz der Stiftung, ein Kirchenschiff müsse gebaut werden, sei verfehlt. Linke-Kreischef Sascha Krämer sagte, die Garnisonkirchenstiftung solle sich aktiv an der langfristigen Sicherung des Rechenzentrums als Kulturstandort beteiligen. „Warum überlegen wir nicht gemeinsam, wie wir das Rechenzentrum als Kunst-Kirchenschiff in die Gedankenspiele der Stiftung integrieren können?“

Die Kreativen, die im Plattenbau des ehemaligen Rechenzentrums arbeiten, hatten jüngst gegen das planmäßige Auslaufen des Mietvertrags im August 2018 protestiert. Jakobs hatte zuletzt erklärt, zunächst werde nur der Turm der Kirche aufgebaut, „und da geht beides: Turm und Rechenzentrum“. Zugleich hatte er davor gewarnt, über Rechenzentrum und Kirchenschiff nun einen Grundsatzstreit aufzumachen. André Tomczak von der Initiative Kulturlobby begrüßte zwar ausdrücklich die Aussicht einer Verlängerung. Die Debatte über eine langfristige Nutzung sei für die Planungssicherheit der Nutzer aber auch notwendig.