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Das Geheimnis ist das Verstehen: 471 Schüler aus Potsdam messen sich in Mathe

Im Rechnen sei er gar nicht so gut. Das ist ein Satz, den man von einem Mathe-Olympioniken nicht erwartet.

Von Valerie Barsig

Im Rechnen sei er gar nicht so gut. Das ist ein Satz, den man von einem Mathe-Olympioniken nicht erwartet. Remo Ziemke spricht ihn trotzdem aus. Der 16-Jährige hat bei der Mathematikstadtolympiade die volle Punktzahl geholt und ist nur einer der vielen Schüler, die am Donnerstag bei der Preisverleihung im Auditorium Maximum an der Universität Potsdam geehrt wurden.

Insgesamt haben 471 Mathe-Spezialisten aus den Klassen 3 bis 12 teilgenommen, das waren 31 Schüler mehr als im vergangenen Jahr. „Es gab einen größeren Ansturm als Plätze“, berichtet Henriette Webelow vom Helmholtz-Gymnasium, die die Veranstaltung in Kooperation mit der Urania Potsdam und dem Landesverein zur Förderung mathematisch-naturwissenschaftlich technisch interessierter Schüler (Blis) organisiert hat.

Helmholtz-Schüler Remo Ziemke hat bei der Deutschen Matheolympiade 2016 die Silbermedaille geholt – ein Erfolg auf Bundesebene. An den Olympiaden nimmt er bereits seit der 3. Klasse teil. Mathe, das ist für ihr gar nicht so sehr das Rechnen, sondern das Finden von Strukturen. „Ich kann Leute verstehen, die mit Mathe nichts anfangen können“, sagt er. Mit Französisch oder Englisch stehe er auch auf Kriegsfuß. Mal eine Goldmedaille auf Bundesebene zu gewinnen, das sei gar nicht sein Ziel, sagt er. „An der Olympiade nehmen Leute teil, mit denen man sich gar nicht messen kann“, sagt er bescheiden.

Ebenfalls Jahrgangssieger mit voller Punktzahl ist Tim Wellm aus der 4. Klasse der Evangelischen Grundschule Potsdam. Gerade bei den Kleinsten ist die Teilnehmerzahl hoch: 169 Schüler nahmen aus den Klassen 3 und 4 an der Olympiade teil. Erste Preise gingen außerdem an die Grundschule Griebnitzsee und die Goethe Grundschule. In den Klassenstufen 5 und 6 gingen die ersten Plätze an das Helmholtz-, Humboldt- und Leibniz-Gymnasium. Ähnlich sieht es auch in den Klassenstufen 7 bis 12 aus: Hier gingen die Bestplatzierungen ebenfalls an das Helmholtz- und das Humboldt-Gymnasium.

Die Sieger vertreten Potsdam in Teams bei der Landesolympiade, die für Schüler der 5. Klasse Ende März in Dobbrikow bei Luckenwalde und für die restlichen Schüler Ende Februar in Blossin bei Königs Wusterhausen stattfindet. Vielleicht geht es dann ja noch weiter für Remo Ziemke. „Eine Teilnahme an der internationalen Olympiade wird aber wohl ein Traum bleiben“, sagt er. Und gibt denen, die mit Mathe auf Kriegsfuß stehen noch einen Tipp: „Möglichst wenig auswendig lernen. Es geht ums Verstehen.“ Das sei das einzige Geheimnis. 

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