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CHRONOLOGIE: Der Dauerkonflikt um das Hotel „Mercure“

Das Hotel Mercure wurde 1969 fertiggestellt, damals noch von der Interhotel-Kette betrieben. Nach der Wende gelangte es in das Eigentum der Mercure-Kette, die den Plattenbau sanieren und umbauen ließ.

Das Hotel Mercure wurde 1969 fertiggestellt, damals noch von der Interhotel-Kette betrieben. Nach der Wende gelangte es in das Eigentum der Mercure-Kette, die den Plattenbau sanieren und umbauen ließ. Das Vier-Sterne-Hotel verfügt nach eigenen Angaben über 210 Zimmer und 13 Konferenzräume für bis zu 160 Teilnehmer. Es ist ein der höchsten Gebäude im Zentrum von Potsdam – und wirbt mit diesem „atemberaubenden Blick über die umliegenden Park- und Seenlandschaften“ der Stadt.

Die Abrissdebatte begann im Zuge des Neubaus des neuen Landtags in Gestalt des ehemaligen Stadtschlosses. An Fahrt gewann die Debatte, als 2012 der Softwaremilliardär und Potsdam-Mäzen Hasso Plattner anbot, am Standort des Hotels eine Kunsthalle zu bauen. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und eine Mehrheit der Stadtverordneten waren von dieser Offerte begeistert. Doch nach einigem Hin und Her nahm Plattner von seinen Plänen Abstand, auch weil die Pläne für Protest bei der linken Opposition im Stadthaus sorgten. Plattners Ausstellung soll nun im rekonstruierten Barberini-Palast am Alten Markt gezeigt werden.

Nach dem Rückzug von Plattner hatte sich insbesondere der vor zwei Monaten wegen seiner Hausbau-Affäre abgewählte Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) für den Abriss des 17-Geschossers eingesetzt, er sprach unter anderem von einem „städtebaulichen Missstand“. Er forcierte jetzt auch die anstehende Neusetzung von Sanierungszielen für das Areal. Schließlich entschieden sich die Stadtverordneten für die im vergangenen Jahr durchgeführte Planungswerkstatt, um das komplette Lustgarten- Areal neu zu planen. Kritiker bemängelten danach, das Verfahren sei nicht ergebnisoffen verlaufen, der Abriss des Hotels habe schon festgestanden. Ebenso hatte sich nur eine überschaubare Anzahl Potsdamer bei dem Verfahren beteiligt. Die Ergebnisse und der Verlauf der Debatte finden sich im Internet >> 

Eine Bürgerbefragung zur Zukunft des Mercure-Hotels, wie es die Linke fordert, hat die Rathauskooperation aus SPD, CDU/ANW und Grünen bisher abgelehnt. Im aktuellen Bürgerhaushaltsverfahren der Stadt schaffte es die Forderung „Kein Kauf & Abriss des Mercure“ auf Platz Drei. Die Hotelbetreiber haben schon mehrfach gefordert, die öffentliche Diskussion über einen Abriss des Hochhauses zu beenden. Die Debatte sei geschäfts- und rufschädigend und eine Belastung für die mehr als 50 Mitarbeiter, hieß es zum Beispiel. 

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