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Die Ärztin Patricia Hirsch am Röntgen-Gerät für die Mammographie.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Brustkrebs- Screening am Hauptbahnhof 53 Prozent der Frauen lassen sich untersuchen

Innenstadt - Potsdam wird ab dem 5. Juli über eine stationäre Praxis zur Früherkennung von Brustkrebs verfügen.

Innenstadt - Potsdam wird ab dem 5. Juli über eine stationäre Praxis zur Früherkennung von Brustkrebs verfügen. Diese Mammographie-Screening-Einheit am Hauptbahnhof soll nach Aussage der Ärztin Dr. med. Patricia Hirsch künftig täglich von etwa 100 Frauen aufgesucht werden. Die neue Einrichtung am Südausgang, Höhe Taxistand, ist Teil eines im Januar 2008 gestarteten Programms zur Früherkennung von Mamma-Karzinomen bei Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren. Wie Brandenburgs Gesundheitsministerin Anita Tack (Die Linke) gestern vor Journalisten erläuterte, gibt es dann fünf stationäre und fünf mobile Screening-Einheiten, sogenannte „Mammobile“, im Land Brandenburg.

Die Ministerin bedauerte, dass bis Dezember 2009 nur gut die Hälfte der genau 273 523 zur Frühuntersuchung eingeladenen Frauen – 142 984 Frauen oder knapp 53 Prozent – sich tatsächlich auch untersuchen ließen. Frauen, die zu der Untersuchung am Röntgen-Gerät eingeladen werden, „tun gut daran, dem zu folgen, denn es geht um ihre Gesundheit“, erklärte Anita Tack.

Wie die Ärztin Patricia Hirsch erläuterte, können durch die Untersuchung Karzinome im Frühstadium, kaum größer als drei Millimeter, erkannt werden. Je früher der Brustkrebs entdeckt wird um so geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor bereits Ableger, sogenannte Metastasen, gebildet hat, so die Ärztin weiter. Bei einer frühen Entdeckung sinke die Gefahr eines tödlichen Ausgangs, aber auch die Gefahr einer Brustamputation, die ohnehin nur noch in wenigen Ausnahmefällen nötig sei: „Das Ziel ist die Brusterhaltung.“

Wie die in Beelitz praktizierende Medizinerin weiter informierte, bekommt statistisch gesehen jede zehnte Frau im Laufe ihres Lebens ein Mamma-Karzinom: „Früherkennung ist da das schlagende Argument.“ Die Untersuchung ist relativ schnell erledigt und weitgehend schmerzfrei, so die Ärztin. Die Frauen bräuchten nur ihre Versichertenkarte mitbringen und keine Praxisgebühr zu bezahlen. Vier Aufnahmen werden erstellt. „Diese werden dann von zwei zeitlich und räumlich unabhängig voneinander arbeitenden Ärzten beurteilt.“ Ist die Untersuchung ohne Befund, werde die Frau in zwei Jahren automatisch zur nächsten Screening-Runde eingeladen. Verdachtsfälle werden durch drei Ärzte in einer Konsensuskonferenz besprochen. Sieben Prozent aller untersuchten Frauen werden im Zuge dessen zu einer Abklärungsuntersuchung eingeladen, um mittels weiterer diagnostischer Verfahren bis hin zur Biopsie, einer Gewebe-Entnahme, Klarheit herzustellen. Die gute Nachricht: 90 Prozent dieser nachuntersuchten Frauen könne anschließend gesagt werden, dass sich der Tumorverdacht nicht erhärten ließ. Guido Berg

Weiteres im Internet unter:

www.screening-brandenburg.de

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