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Wer in Brandenburg auch Polnisch spricht, ist klar im Vorteil, sagte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD).

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Brandenburg: Woidke wirbt für mehr Polnisch-Kurse an Brandenburger Schulen

Polnisch wird angesichts der wirtschaftlichen Verflechtungen mit dem Nachbarland auch für Brandenburg immer wichtiger. Ministerpräsident Woidke ermuntert Schüler, die Sprache zu lernen.

Potsdam - Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat die Schüler in Brandenburg ermuntert, Polnisch zu lernen. "Ich freue mich, wenn der Sprachunterricht ausgeweitet werden kann, auch weil unsere menschlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verflechtungen mit Polen immer enger werden. Entscheidend ist aber die Nachfrage bei den jungen Menschen", sagte Woidke der Deutschen Presse-Agentur. "Zugleich muss man unterscheiden zwischen Polnischunterricht für bei uns lebende Polen und Fremdsprachenunterricht für deutsche Schüler. In der öffentlichen Debatte wird dabei viel durcheinander gebracht."

Stärkere wirtschaftliche Vernetzung zwischen Brandenburg und Polen

Im letzten Schuljahr lernten in Brandenburg nach Angaben aus der Staatskanzlei 266 000 Schüler Englisch, 12 800 hatten Russisch auf dem Lehrplan und 2500 lernten Polnisch. Gerade in seiner Heimat, der Lausitz, sei Polnisch von Vorteil. "Es gibt bei uns kein Unternehmen, das nicht auch Beziehungen nach Polen unterhält - und auf der anderen Seite der Grenze ist es genauso", sagte Woidke. "Die Wirtschaft vernetzt sich immer stärker. Wer hier zweisprachig ist, ist klar im Vorteil."

Die polnische Regierung unter der rechtskonservativen Partei PiS steht derzeit unter anderem wegen Reformen bei der Justiz in der Kritik, die EU-Kommission führt ein Verfahren wegen möglicher Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit.

Woidke: "Ich habe großes Vertrauen in die Polen"

Woidke, der auch Koordinator Berlins für die deutsch-polnischen Beziehungen ist, sagte, auf der zivilgesellschaftlichen Ebene seien die Beziehungen zu Polen so gut wie noch nie. "Da ist mittlerweile Freundschaft gewachsen." Zu Befürchtungen über ein Abdriften Polens sagte Woidke: "Ich habe großes Vertrauen in die Polen. Wenn man sich die Geschichte des 20. Jahrhunderts ansieht, dann wäre die Mauer ohne die Polen nicht gefallen. Und deswegen mache ich mir um ihre Freiheitsliebe überhaupt keine Sorge." Die Polen hätten auch dem kommunistischen Regime widerstanden. "Sie werden sich ihre Freiheiten von niemandem nehmen lassen", sagte Woidke. (dpa)

Rochus Görgen

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