Sommerferien: Wo machen Brandenburgs Spitzenpolitiker eigentlich Urlaub?
Vor dem Wahlkampf im Sommer tanken viele Politiker im Urlaub Energie. Doch wo fährt man als Ministerpräsident so hin?
Potsdam - Brandenburg steht vor einem heißen Sommer - nicht nur wegen der Landtagswahl am 1. September. Bevor es mit dem Wahlkampf richtig losgeht, wollen sich die Brandenburger Spitzenpolitiker entspannen, sie wollen Kraft tanken und Abkühlung suchen - zum Beispiel an der Ostsee. Bei vielen Brandenburger Politikern steht das Lesen hoch im Kurs und sie haben etwas zum Schmökern für den Sommerurlaub im Gepäck. Da ist allerdings nicht nur der Liegestuhl angesagt, sondern auch Aktivurlaub - ob Fahrrad fahren, Schwimmen oder Wandern.
Landtagspräsidentin Britta Stark bleibt zum Ausspannen in ihrer Heimat im Landkreis Barnim. "Ich genieße die Natur des Barnim, fahre Fahrrad und nehme mir Zeit für Familie, Freunde und zum Lesen", sagt sie. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) freut sich, wie er sagt, "auf ein paar erholsame und gemütliche Familientage an der Ostsee". Woidke hat Lesestoff dabei "von hervorragenden Autoren, die in Brandenburg leben" - das Buch "Der Mauerläufer" von Nell Zink aus Bad Belzig und das Buch "Oder Florida" von Christian Bangel aus Frankfurt (Oder).
CDU-Oppositionschef Ingo Senftleben sucht vor dem Start des heißen Wahlkampfes ebenfalls das kühle Nass: "Wir werden uns als Familie ein paar Tage gemeinsame Erholung am Wasser gönnen."
Für AfD-Landes- und Fraktionschef Andreas Kalbitz ist der Sommerurlaub diesmal nach eigenen Angaben kein Thema: "2019 ist das entscheidende Wahljahr für die AfD Brandenburg. Über Urlaub denke ich als Landesvorsitzender und Spitzenkandidat erst wieder 2020 nach."
SPD-Fraktionschef Mike Bischoff will zehn Tage an der kroatischen Adria-Küste verbringen. "Mir geht es darum, den Kopf frei zu bekommen und Kraft zu tanken." Deshalb will er es eher ruhig angehen lassen: "Lesen, Schwimmen, vielleicht ein paar Ausflüge. Die Landtagswahl Anfang September wird noch spannend genug - da ist ein bisschen Entspannung vorher genau das Richtige."
Justizminister Stefan Ludwig (Linke) kombiniert Berg und See: Er fährt mit seiner Familie von Mitte bis Ende Juli in den Thüringer Wald und an die Ostsee. Dort steht Erholung auf dem Programm: frische Luft, Schwimmen, Spieleabende und gutes, regionales Essen. Linksfraktionschef Ralf Christoffers zieht es ebenfalls an die Ostseeküste. Er freut sich auf eine Mischung aus purer Entspannung und Aktivitäten. "Mal Strand, mal Fahrrad und mal ein Buch", verrät Christoffers.
Bei Kulturministerin Martina Münch (SPD) hat sich ein ganzer Bücherstapel angesammelt. "Mit Blick auf das Jubiläum in diesem Jahr sind auch einige Fontane-Bände und natürlich das aktuelle Buch ,Wohin wir gehen' von Peggy Mädler, unserer diesjährigen Preisträgerin des Fontane-Literaturpreises dabei", sagt sie. Schmökern will Münch wie in jedem Jahr in einem kleinen, abgeschiedenen Berghaus, wohin sie mit ihrer Familie reist. "Kein Fernsehen, kein Internet, keine Spülmaschine." Außerdem will sich die Ministerin intensiv auf den nächsten Marathon in Berlin vorbereiten. "Und vielleicht mache ich endlich mal einen Kletter-Kurs", sagt sie.
Bei Finanzminister Christian Görke (Linke) ist es Tradition, den Sommerurlaub für Sport zu nutzen. "Mich zieht es dieses Jahr natürlich an den Meeresstrand", sagt er. Görke will Beachvolleyball spielen, Surfen und mit dem Katamaran im Wind segeln. "Aber dieses Jahr will ich mich auch in einer neuen Sportart ausprobieren. Ich freue mich schon jetzt darauf, mit richtigen Profis das Kitesurfen zu üben", sagt Görke. "Wenn einem auf dem Meer der Wind ins Gesicht bläst, ist das die beste Art, um die Akkus wieder aufzuladen."
Die Landtags-Grünen mögen es ebenfalls aktiv. Grünen-Fraktionsvorsitzende Ursula Nonnemacher fährt mit ihrem Mann zu einem Gasthof in der Nähe der Müritz. Beide wollen radeln, paddeln und schwimmen und haben viele Bücher mitgenommen. Co-Fraktionschef Axel Vogel macht Bergurlaub in Norditalien. "Nach den vielen Sitzungen der letzten Wochen brauche ich Bewegung."
Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) zieht es Ende Juni in ihre alte Heimat nach Hamburg, um ein paar Freundinnen und Freunde wiederzusehen. Anschließend geht’s in den (Aktiv-)Urlaub nach Südtirol zum Wandern. Im Reisegepäck mit dabei: viele Bücher.
Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij (Linke) nimmt ein paar noch nicht gelesene Bücher in den Urlaub mit. "Ich freue mich vor allem, viel Zeit mit meiner Familie verbringen zu können." Sie will Sonne und Badespaß genießen und Sandburgen bauen.
Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (SPD) wird ihren Urlaub mit ihrer Familie zu Hause verbringen, auch die Enkelkinder sind dabei. Bei dem Trubel ist aber Zeit für Ruhe und ein gutes Buch.
Agrarminister Jörg Vogelsänger (SPD) will die freie Wochen eher geruhsam verbringen. Nach einem Treffen mit Kindern und Enkeln in Süddeutschland erkundet er als "Pedalritter" seinen Heimatkreis Oder-Spree. "Mit einem normalen Fahrrad", betont sein Sprecher. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) verrät nichts von seinen Plänen. "Urlaub ist privat", lässt er übermitteln. (dpa)
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