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Eineinhalb Wochen war der Tierpark Cottbus, in dem etwa 500 Vögel leben, geschlossen. Ab Mittwoch öffnet er wieder.

© dpa/Patrick Pleul

Vogelgrippe unter Kontrolle: Tierpark Cottbus kann wieder öffnen

Nachdem sechs Vögel an der Geflügelpest starben, sehen die Behörden keine Gefahr mehr. Weitere Fälle gibt es derzeit in Brandenburg nicht.

Von Sandra Dassler

Nach mehreren Fällen von Geflügelpest im Cottbuser Tierpark wird dieser ab Mittwoch wieder geöffnet. Wie berichtet, waren in den vergangenen Tagen mehrere Schwäne und eine Ente im Gehege der sogenannten Flamingo-Lagune verendet. Bei ihnen wurde das Vogelgrippe-Virus H5N1 nachgewiesen.

Bereiche um betroffene Teichanlage bleiben gesperrt

Auch zwei Proben von lebenden Tieren waren positiv, allerdings stammten sie aus demselben Gehege. Eine Vielzahl von Proben an Vögeln aus anderen Bereichen sei hingegen negativ gewesen, teilte die Cottbuser Stadtverwaltung am Dienstag mit. Die Ergebnisse der Proben wurden durch den Landkreis Spree-Neiße und dem Tierseuchenbekämpfungsdienst des Landes bewertet.

Obwohl inzwischen ein weiteres Tier wahrscheinlich am Vogelgrippe-Virus verendete, seien sich die Experten einig, dass man den Tierpark wieder öffnen könne – allerdings nur mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen. So werden Bereiche um die Teichanlage sowie weitere einzelne Abschnitte gesperrt und die hygienischen Maßnahmen erhöht bleiben.

Deutlich mehr Fälle im Norden Deutschlands

Nach Recherchen des Tagesspiegels sind derzeit keine weiteren Fälle von Vogelgrippe im Land Brandenburg bekannt. Zwar wurden seit Oktober 2023 deutschlandweit mehrere Dutzend Ausbrüche bei Wildvögeln festgestellt, diese konzentrierten sich aber überwiegend auf den Norden der Bundesrepublik.

Beim Nutz- und Hausgeflügel gab es im gleichen Zeitraum deutschlandweit 27 Fälle, wie der Sprecher des brandenburgischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, Gabriel Hesse sagte: „Brandenburg war bisher von einem Geflügelpestausbruch in einem Putenbestand mit etwa 11.500 Tieren und dem Ausbruch im Tierpark Cottbus betroffen. Die Schutz- und Überwachungszonen aufgrund des Ausbruchs in dem Putenbestand konnten zum 6. Januar 2024 bereits aufgehoben werden.“

Ausbruch in Mecklenburg-Vorpommern

Zusätzlich habe man allerdings am bereits am 23. Dezember 2023 aufgrund eines Ausbruchs in der Gemeinde Lärz in Mecklenburg-Vorpommern eine weitere Überwachungszone im Landkreis Ostprignitz-Ruppin gebildet.

Tote Tiere sollte man ohnehin nicht berühren.

Elke Reinking, Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit

Auch wenn die letzten Fälle von Geflügelpest bei Wildvögeln schon länger als ein halbes Jahr zurückliegen – damals betraf es unter anderem Seeschwalben und Möwen aus Teichland und Drebkau – ist Vorsicht geboten. Ohnehin sollte man tote Vögel nicht berühren, sagt die Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) für Tiergesundheit, Elke Reinking: „Gut wäre in solchen Fällen, die zuständige Veterinärbehörde oder das Gesundheitsamt zu informieren.“

Erstmals starb ein Eisbär an Vogelgrippe

Für sehr besorgniserregend halten Elke Reinking und ihre Kollegen vom FLI hingegen die globale Ausbreitung der Vogelgrippe. Besonders gefährdet sind, wie berichtet die Tiere in der Antarktis, wo sich das Virus rasant ausbreitet. Forscher befürchten eine ökologische Katastrophe, die unter anderem auch Pinguine, Robben und Seelöwen trifft. Aber auch aus Alaska wurde vor wenigen Tagen der erste Fall eines an Vogelgrippe verendeten Eisbären bekannt.

Für Menschen besteht derzeit noch keine größere Gefahr, sagen Experten. Zu Todesfällen sei es bisher nur gekommen, wenn ein besonders enger Kontakt zu infizierten Tieren, etwa Hühnern, bestand.

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