Unfälle in Brandenburg: Unfallzahlen

Potsdam - Die Grünen im Landtag wollen die Ursachen für die steigende Zahl schwerer Verkehrsunfälle in Brandenburg beleuchten: Der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Michael Jungclaus, fordert von der rot-roten Landesregierung einen Bericht über die 148 tödlichen Unfälle des Vorjahres sowie Vorschläge zu Präventionsmaßnahmen. Der Bericht solle im Verkehrsausschuss des Landtags vorgelegt werden. „Von der Landesregierung ist bislang relativ wenig zu hören, wie die hohe Zahl solcher schweren Unfälle in Zukunft reduziert werden könnte“, begründet Jungclaus seinen Vorstoß.

Erst am Mittwoch war es in Brandenburg, wie berichtet, zu vier schweren Unfällen mit fünf Toten gekommen – in drei Fällen waren Lkw beteiligt. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit stünden viele Maßnahmen zur Verfügung, sagte Jungclaus. Dazu gehörten vor allem Geschwindigkeits- und Alkoholkontrollen, aber auch Kontrollen des technischen Zustands und der Einhaltung der Ruhezeiten – und eine schnelle Ahndung von Verstößen. Um Lkw-Unfälle zu vermeiden, brauche es zusätzlich eine gesetzliche Pflicht zum Einbau elektronischer Brems-, Abbiege- und Abstandssysteme, sagte der Grünen-Politiker. „Dass 35 Prozent aller Verkehrstoten 2017 auf Unfälle entlang von Alleen zurückgehen, sollte die Landesregierung zur Prüfung veranlassen, welche Alleenabschnitte mit Schutzplanken nachgerüstet werden müssen“, fordert er weiter. Die hohen Unfallzahlen seien aber auch Folge einer verfehlten Verkehrspolitik auf Bundes- und Landesebene, die dem Individualverkehr weiter den Vorzug vor dem Öffentlichen Personennahverkehr gebe. Positiv sei zu bewerten, dass sich nun auch der CDU-Politiker Rainer Genilke, zugleich Präsident der Landesverkehrswacht, für eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene stark macht. Er hatte in den PNN steuerliche Anreize für Firmen gefordert, um diese zum Umstieg von der Straße auf die Schiene zu animieren.