zum Hauptinhalt

Streik in Brandenburg: Unbefristete Streiks im Nahverkehr

Die ersten Streiks beginnen bereits am Montag in der Uckermark und Ostprignitz-Ruppin, Potsdam und Umland folgen spätestens am Donnerstag

Potsdam - Brandenburgs Nahverkehr steht kurz vor einem unbefristeten Streik. Die Gewerkschaft Verdi rief am Samstag die Bus- und Straßenbahnfahrer in den Landkreisen Uckermark und Ostprignitz-Ruppin dazu auf, ihre Arbeit vom heutigen Montag an niederzulegen. Spätestens am Donnerstag soll auch in Potsdam und Potsdam-Mittelmark der Nahverkehr bestreikt werden. Die Streiks sollen schrittweise auf das ganze Land ausgeweitet werden. Verdi will aber ab Dienstag nicht mehr vorab darüber informieren. Die Arbeitnehmervertreter vermuten, dass die Betriebe Streikbrecher und Fremdfirmen einsetzen könnten.

Zuvor war eine Frist verstrichen, ohne dass die Arbeitgeber ein neues Angebot vorlegten. „Vom Streik werden alle Bereiche - also auch der Schulbusverkehr - betroffen sein“, hieß es in einer Verdi-Mitteilung. Am Dienstag starten die Abiturprüfungen in Brandenburg. Schüler könnten Probleme haben, dort hinzukommen. Die Kreise Oberhavel, Elbe-Elster, Prignitz und Oberspreewald-Lausitz sind nicht betroffen. Dort gelten Haustarifverträge.

Wenn ein verhandlungsfähiges Angebot unterbreitet werde, sei man bereit, den Streik sofort auszusetzen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Marco Pavlik. Verdi gehe es nicht darum, die Abiturprüfungen zu gefährden, so Pavlik.

Der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) und die Gewerkschaft konnten sich bislang auf keine Lösung für die Schüler einigen. Beide Seiten schoben sich gegenseitig die Verantwortung zu. Auch auf eine Schlichtung konnten sie sich nicht verständigen. Am Freitag hatte sich Bildungsminister Günter Baaske (SPD) vergeblich für eine Lösung eingesetzt. Er riet Schülern und Eltern dazu, Fahrgemeinschaften zu bilden. Für den Notfall gibt es im Juni Ersatztermine für die Prüfungen.

Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 120 Euro monatlich brutto. Die Arbeitgeber boten zuletzt jeweils 45 Euro Plus in zwei Schritten und eine Einmalzahlung von 180 Euro an. Unvereinbar scheinen die Positionen bislang vor allem, weil Verdi ein zusätzliches Urlaubsgeld oder wenigstens zusätzliche Urlaubstage nur für Gewerkschaftsmitglieder verlangt. Dies lehnt der Verband ab. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false