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In der Charlottenstraße lockerte "Niklas" einige Dachziegel, die am 1. April wieder befestigt wurden.

© M. Thomas

Brandenburg nach "Niklas": Sturmtief hinterlässt Spuren in der Region

Sturm "Niklas" hat in Brandenburg für unzählige Einsätze gesorgt. In Parks und an Gebäuden haben die starken Böen zudem einige Spuren hinterlassen. Ein Überblick.

Brandenburg/Havel - Das Schlimmste ist vorbei: Das heftige Sturmtief "Niklas" hat sich seit der Nacht auf Mittwoch über Brandenburg deutlich abgeschwächt. Für Mittwoch rechnete der Deutsche Wetterdienst in Potsdam zwar noch mit Gewittern und kräftigem Wind bis zu 85 Stundenkilometern. Der kräftige Sturm sei aber vorbei. Ein Überblick zu den Auswirkungen:

EINSÄTZE: Aus allen Regionalleitstellen mussten die Feuerwehren bis zum Morgen jeweils mehrere Hunderte Male ausrücken - dabei ging es überwiegend um umgestürzte Bäume oder lose Dachziegel. Am stärksten betroffen waren die Landkreise Brandenburg, Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming. Dort wurden rund 600 Einsätze gezählt. In der Hauptstadt Potsdam und den Kreisen Prignitz, Ostprignitz-Ruppin und Havelland gab es mehr als 430 Einsätze. 350 Notrufe gingen wegen des Unwetters für die Landkreise Barnim, Oberhavel und Uckermark ein - und es gab 247 Einsätze. In den Kreisen Oder-Spree, Märkisch-Oderland und in Frankfurt (Oder) rückten die Einsatzkräfte 344 mal aus.

VERLETZTE: Ausläufer des Sturmtiefs forderten am Mittwoch einen Toten: Ein 53-Jähriger aus Mecklenburg-Vorpommern wurde bei einem Unfall in der Prignitz bei Wittenberge in seinem Fahrerhaus eingeklemmt, nachdem der Anhänger eines anderen Lastwagens bei starkem Wind auf die Gegenfahrbahn geraten war. Der Mann starb noch am Unfallort. In Potsdam fiel am Dienstag ein Baum auf ein fahrendes Auto - der Mann habe sich selbst befreien können, sagte ein Polizeisprecher. Ein 48-Jähriger wurde in der Hauptstadt zudem von einem herabstürzenden Ziegelstein getroffen. Er erlitt eine Platzwunde am Kopf.

BAHNVERKEHR: Im Regional- und S-Bahnverkehr gab es am Dienstag massive Einschränkungen, seit Mittwochmorgen rollen die Züge wieder - teils mit Verspätungen. Probleme gab es zumeist wegen Bäumen auf den Gleisen oder herabgerissener Stromleitungen. "Viele Kollegen haben die ganze Nacht gearbeitet, um dieses Knäuel wieder zu entwirren", sagte ein Bahnsprecher in Berlin.

SCHÄDEN AN GEBÄUDEN: Am Theater in Brandenburg/Havel und im Neuen Garten in Potsdam wurden jeweils die Dächer der Verwaltungsgebäude beschädigt. In Unterspreewald (Landkreis Dahme-Spreewald) wurde das Dach einer Kindertagesstätte abgedeckt.

PARKS UND FRIEDHÖFE: Auf dem Südwestfriedhof Stahnsdorf laufen seit Mittwochmorgen Aufräumarbeiten: Auf rund 150 Hektar seien die Wege und Flächen von Ästen, Laub und Nadeln übersät, hieß es. Auch mehrere Bäume seien umgestürzt. Entwurzelte oder beschädigte Bäume gab es unter anderem auch rund um den Park von Schloss Sanssouci in Potsdam.

WINDRÄDER: Noch bis Donnerstag bleiben mehrere Windkraftanlagen im Land ausgeschaltet, wie ein Sprecher des überregionalen Stromtrassenbetreibers 50Hertz erklärte. Dadurch werde verhindert, dass zu viel Strom produziert werde. Schäden durch den Sturm habe jedoch kein Windrad davon getragen, gab der Bundesverband Windenergie an. Die Statik der Anlagen sei auf Windstärken bis zu 250 Stundenkilometern ausgelegt.

WEITERE AUSWIRKUNGEN: Einen Stromausfall gab es zeitweise in Teilen von Cottbus. Abgesagt wurde außerdem das Halbfinale des Fußball-Landespokals zwischen dem SV Babelsberg 03 und dem FC Energie Cottbus am Mittwoch, weil die Flutlichtmasten wegen des Windes nicht ausgefahren werden könnten, teilte der Potsdamer Verein mit. (dpa)

Mehr Hintergründe dazu lesen Sie in der DONNERSTAGSAUSGABE der POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN

Alexandra Stahl

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