„Sparkassen sind Anstalten des öffentlichen Rechts“: Brandenburger Verbraucherzentrale beklagt fehlende Transparenz

Die Beratung von Verbraucherinnen und Verbrauchern zu Energiethemen ist weiter ein Schwerpunkt der Brandenburger Verbraucherzentrale. Rund 55 Prozent aller Beratungen beschäftigen sich derzeit mit Energiethemen, sagte deren Geschäftsführer Christian Rumpke am Mittwoch im Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Brandenburger Landtags.

Ein Schwerpunkt sei etwa die Betriebskostenabrechnung: Die Abrechnungen für das vergangene Jahr könnten nach Auslaufen der Energiepreisbremse bis zu vierstellige Nachforderungen enthalten.

Jährlich hat die Verbraucherzentrale Rumpke zufolge 70.000 Kontakte zu ratsuchenden Brandenburgern. „Es ist nicht weniger geworden“, sagte Rumpke. „Und es wird auch nicht weniger werden.“

So wie die Post auf Bundesebene verpflichtet ist, ein bestimmtes Netz von Briefkästen aufrechtzuerhalten, geht das aus unserer Sicht auch bei Sparkassen.

 Christian Rumpke, Geschäftsführer der Brandenburger Verbraucherzentrale

Auf Nachfrage des Uckermärker Landtagsabgeordneten Andreas Büttner (Linke) äußerte sich Rumpke zur Frage des Versorgungsauftrags der Sparkassen. Dazu hatte die Verbraucherzentrale ein Gutachten erstellen lassen. „Wir haben die Lanze dafür gebrochen, dass es ein dichtes Fillialnetz der Sparkassen gibt“, sagte Rumpke. Gebe es das nicht mehr, müsse man sich die Frage stellen, warum es überhaupt Sparkassen in der Form von Anstalten öffentlichen Rechts gibt.

„So wie die Post auf Bundesebene verpflichtet ist, ein bestimmtes Netz von Briefkästen aufrechtzuerhalten, geht das aus unserer Sicht auch bei Sparkassen“, sagte Rumpke. Zudem beklagte der Chef der Verbraucherzentralen auch die Intransparenz der Sparkassen: Derzeit liefen zwei Klagen der Verbraucherzentrale, mit denen man unter anderem Akteneinsicht beim Ostdeutschen Sparkassenverband nehmen wolle. Dieses Recht wurde der Verbraucherzentrale bislang verweigert. „Die Sparkassen sind Anstalten öffentlichen Rechts: Von denen erwartet man, dass sie mit gutem Beispiel vorangehen.“