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Smartphones sind an vielen Schulen in Brandenburg verboten, sie sollen aber zukünftig häufiger zum Einsatz kommen.

© Daniel Bockwoldt/dpa

Bildungspolitik in Brandenburg: Schüler-Smartphones können bei digitaler Bildung helfen

Deutschlands Bildungsminister wollen Schüler für die digitale Welt fit machen. Doch an der technischen Ausstattung mangelt es. Auch in Brandenburg könnten private Smartphones Teil der Lösung werden.

Potsdam - Bei der digitalen Bildung von Schülern sieht sich Brandenburgs Regierung unter den Vorreitern. Der ab kommendem Schuljahr in Brandenburg gültige Medienbildungs-Lehrplan für Klasse 1 bis 10 sei "zu 80 Prozent" deckungsgleich mit der Digitalstrategie, die vergangene Woche von der Kultusministerkonferenz (KMK) verabschiedet wurde, teilte das Bildungsministerium der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit. In der Strategie wurde festgelegt, welche Computer-Kompetenzen Schulabgänger künftig haben sollen.

Zur Umsetzung seien laut Ministerium digitale Endgeräte - Smartphones, Tablets oder Notebooks - besonders gut geeignet. Bei der letzten Erhebung vor zwei Jahren waren jedoch erst 16 Prozent der öffentlichen Schulen mit Notebooks oder Tablets ausgestattet. "Explizit vorgeschrieben ist die Versorgung mit Tablets nicht. Die Kompetenzentwicklung der Schüler kann auch in anderen Ausstattungsszenarien gefördert werden", so das Ministerium.

Schüler sollen privates Smartphone stärker im Unterricht nutzen

Der Vorstoß der KMK-Vorsitzenden Claudia Bogedan (SPD), private Smartphones der Schüler stärker im Unterricht zu nutzen, stieß daher auch in Brandenburg auf offene Ohren. Da laut Studien fast alle Jugendlichen Smartphones besäßen, spräche viel dafür, Schulen bei der Entwicklung von entsprechenden Nutzungskonzepten zu unterstützen, hieß es vom Bildungsministerium: "Gewiss darf keiner aufgrund sozialer Faktoren ausgeschlossen sein, doch das "Nicht-Verfügen" eines digitalen Endgerätes ist eine lösbare Aufgabe."

Die KMK hatte vergangene Woche auch erklärt, bis 2021 jedem Schüler einen Internetzugang und eine "digitale Lernumgebung" ermöglichen zu wollen. Ein von Bundesbildungsministerin Johanna Wanke (CDU) in Aussicht gestelltes Paket von bundesweit fünf Milliarden Euro in den kommenden fünf Jahren ist nach Einschätzung des Brandenburger Ministeriums zu knapp bemessen. Neben der Anschaffung und Wartung von Geräten bildeten auch die Anbindung an das Breitband-Netz nach wie vor Herausforderung für die Kommunen. (dpa)

Christina Peters

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